bookmark_border"Familienfreundliche" Bundeswehr

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MERKE:
Klein­kin­der und Haus­tie­re zie­hen immer ...!

Frau v.d. Ley­en will Kanz­le­rin wer­den - und pla­ziert gefak­te Testi­mo­ni­als von Sol­da­ten in den Nach­rich­ten um ihr Kon­zept in aller Brei­te an die Öffent­lich­keit zu tra­gen. Wel­cher vor der Kame­ra des öffent­lich-recht­li­chen Fern­se­hens befrag­te Sol­dat wür­de wohl sei­ne Kar­rie­re ris­kie­ren und etwas sagen, was der Frau Ver­tei­di­gungs­mi­ni­ster - bekannt für ihre Machen­schaf­ten hin­ter den Kulis­sen - in die Para­de fährt? Also wird flei­ßig geschleimt und ihr Kon­zept über den grü­nen Klee gelobt. Das Fern­se­hen hin­ter­fragt nicht. Das Fern­se­hen berich­tet ohne Recher­che und ohne Widerspruch.

Neben­bei tut v.d. Ley­en das, was sie schon immer getan hat:
Ker­ni­ge Sprü­che klop­fen

[14012014-familienfreundlich]
 
Fami­li­en­freund­li­che BUNDESWEHR:
BABY im Tra­ge­tuch genießt die Nähe von Papa - Elternzeit
 
 
[14012014-familienfreundlich]
 
Dem­nächst wird Frau v.d. Ley­en auch ihr Herz für Haus­tie­re entdecken:
Hundchen darf Papa ins Feld begleiten ...! 


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bookmark_border"Alaska Seelachs"
*update* (28-01-2017)

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.... ist inso­weit irre­füh­rend, als die­se Tier­art nicht zu den Lachs­fi­schen (Sal­mo­ni­den), son­dern zu den dorsch­ar­ti­gen Fischen gehört [Zitat Wikipedia].



Na ja, "Alas­ka See­lachs" hört sich für den durch­schnitt­li­chen Ver­brau­cher bes­ser an als der gebräuch­li­che Art­na­me "Pazi­fi­scher Pol­lack" (Thera­gra chal­co­gram­ma). Seit meh­re­ren Jah­ren schon ist Alas­ka-See­lachs in Deutsch­land der meist ver­spei­ste Fisch [Zitat WWF]. In Form von "Alas­ka See­lachs­fi­let" und als Fischstäbchen. 

Ich fra­ge mich ob der Absatz von Fisch­stäb­chen & Co. wei­ter so unge­bro­chen wäre wenn die Ver­brau­cher von die­ser wei­te­ren Lügen­ge­schich­te ein­schlä­gi­ger Mar­ke­ting­ab­tei­lun­gen wüßten.

Oder wüß­ten, daß die­se Fische in Mee­res­strö­mun­gen gefan­gen wer­den, die an der Kata­stro­phen­zo­ne vor FUKUSHIMA vor­bei­flie­ßen und sämt­li­che Orga­nis­men der Nah­rungs­ket­te radio­ak­tiv ver­seu­chen.

Cap­tain Igl* grüßt der­weil lachend aus dem Werbefernsehen .... 


Wiki­pe­dia


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*update* (28−01−2017)

Für Alles gibt es eine Lösung:
Die Regie­rung TRUMP hat als eine der ersten Amts­hand­lun­gen mit einem Feder­strich die höchst­zu­läs­si­ge Men­ge radio­ak­ti­ver Ver­strah­lung um den Fak­tor 1.000 (!) erhöht - und schon ist nichts mehr ver­strahlt, pri­ma .... :c(

bookmark_borderReinhardtius hippoglossoides
*update* (05-12-2013)

 


 
Heu­te mal wie­der - nach lan­ger Pau­se - zur Abwechs­lung gebra­te­nen Fisch:

Schwar­zer Heil­butt, ein Fisch der in den Nord­mee­ren gefan­gen wird und die Käl­te liebt. Weil er in grö­ße­rer Tie­fe lebt ist der Auf­wand enorm - dem­entspre­chend teu­er wird er ver­kauft. Frisch bekommt man sei­nen Heil­butt nur sel­ten, aber Schol­le gibt es schon - die Schol­len wer­den immer klei­ner, man hät­te die­se Grö­ßen frü­her wie­der ins Was­ser gewor­fen. Eini­ge davon haben die Tor­tur sogar über­lebt. Aber im Zeit­al­ter der Über­fi­schung müs­sen sie eben schon als Jung­fi­sche zur Nah­rung für Men­schen dienen.

Wenn ich so dar­über nach­den­ke scheint es mir bald wider­sin­nig, daß über­haupt noch gefischt wird. Wo doch das Ende vie­ler Arten abzu­se­hen ist und man durch recht­zei­ti­gen Fang­stopp mög­li­cher­wei­se ein Wie­der­auf­wach­sen der Popu­la­tio­nen errei­chen könnte.

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*update*
Einen Tag nach mei­nem Arti­kel erschien bei 'tele­po­lis' ein Arti­kel zu dem glei­chen The­ma - dort wird u.a. auch auf das 'fau­le' Argu­ment mit den Arbeits­plät­zen verwiesen.

Zum Wider­sinn der Tief­see­fi­sche­rei gibt es ein auf­schluß­rei­ches 'comic' (Eng­lisch)

HIER kann man eine Peti­ti­on unter­schrei­ben
um den Wahn­sinn zu stoppen ....

Fast erreicht ....

bookmark_borderFaschistoïde Tendenzen

Am Wochen­en­de habe ich mir - lan­ge nach Mit­ter­nacht - noch einen Film ange­se­hen: Star­ship Tro­o­pers 3 "Mar­au­der". Wie bei Teil 1, den ich vor­mals im Kino sah, war ich nicht beson­ders erbaut von dem, was da über den Bild­schirm flimmerte.

Die Idee mit intel­li­gen­ten Kerb­tie­ren (Insek­ten) ist geni­al aus­ge­ar­bei­tet - ins­be­son­de­re deren Fähig­keit kol­lek­tiv zu agie­ren und über­legt zu han­deln. Auch das Vor­han­den­sein eines "super-bug" als "brain" für die gro­ßen Ent­wür­fe des Insek­ten­han­delns ist neu gewe­sen. Das wiegt aber - sehr bedau­er­lich - den son­sti­gen Schund in die­sem Film nicht auf. 

Eine Recher­che ergab dann auch, daß die Roman­vor­la­ge .. Mili­ta­ry Sci­ence-Fic­tion-Roman von Robert A. Hein­lein aus dem Jahr 1959. Die deutsch­spra­chi­ge Aus­ga­be erschien erst 20 Jah­re spä­ter unter dem Titel Sternenkrieger ..
[Quel­le]
nicht in allen Teil­aspek­ten dem ent­spricht, was nach­her in dem Strei­fen von Ver­hoe­ven dar­aus gemacht wurde. 

Des­we­gen wun­dert es mich auch nicht, fol­gen­de Rezen­si­on zu lesen:
.. Der Film wur­de von Ver­hoe­ven nach eige­ner Aus­sa­ge als Sati­re auf den Faschis­mus und Mili­ta­ris­mus konzipiert.[1] Die Bun­des­prüf­stel­le für jugend­ge­fähr­den­de Medi­en indi­zier­te den Film 1999 auf­grund der Gewalt­dar­stel­lun­gen und des pro-mili­ta­ri­stisch inter­pre­tier­ten Inhalts. Nach Ansicht der BPjM spie­len die sati­ri­schen Ele­men­te nur eine unter­ge­ord­ne­te Rol­le. Der Film sei ver­ro­hend und geeig­net, Kin­der und Jugend­li­che sozi­al­ethisch zu desorientieren ..
[Quel­le]

Tota­le Mili­ta­ri­sie­rung & faschi­sto­ide Ten­den­zen - das ist eher unter­trie­ben. Die Ver­ro­hung der Gesell­schaft, öffent­li­che Hin­rich­tun­gen als Spek­ta­kel insze­niert, erin­nern eher an mit­tel­al­ter­li­che Feu­dal­struk­tu­ren als eine Zukunfts­per­spek­ti­ve für die Zivi­li­sa­ti­on auf unse­rem Planeten.

In sehr abge­schwäch­ter Form wird das bei "Wiki­pe­dia" ausgedrückt:
.. Zudem besinnt er sich auf die sati­ri­schen und schwarz­hu­mo­ri­gen Wur­zeln des ersten Teils und kari­kiert die immer noch neo­fa­schi­sti­sche Gesell­schaft, die Föde­ra­ti­on die jede Mög­lich­keit nutzt ihre Macht zu erhal­ten und den Krieg als not­wen­di­gen Bestand­teil ihrer Kul­tur zu verkaufen ..
[Quel­le]
Von "sati­risch" oder "schwarz­hu­mo­rig" kann aber wohl kaum die Rede sein. Min­de­stens nicht für mein Ver­ständ­nis die­ser Charakterisierung.

Ein absto­ßen­des, bil­li­ges Mach­werk, ganz ein­deu­tig an ein bestimm­tes Publi­kum gerichtet:
Die Leu­te, die man­nig­fal­ti­ge Explo­sio­nen, wil­de Schie­ße­rei­en, zer­fetz­te und blut­sprit­zen­de Kör­per und ein HASSOBJEKT - in die­sem Fall Insek­ten­ar­ti­ge - brau­chen um ihre eige­ne 'Supe­rio­ri­tät' bestä­tigt zu sehen.

Der sexi­sti­sche Aspekt ist bei Wiki­pe­dia nicht bespro­chen, des­we­gen will ich hier noch dar­auf ein­ge­hen. Dazu ein­gangs ein Zitat zur Pilo­tin, im Film ver­lobt mit einem Gene­ral, hin­ge­zo­gen aller­dings zu einem Colo­nel, den sie am Ende auch hei­ra­tet. Es ist die Schau­spie­le­rin Jolene Bla­lock die hier als zen­tra­les Objekt der Begier­de Vie­ler fungiert.
Notiz am Rande:
".. 2001 wur­de ihr schließ­lich die Rol­le der T’Pol in der Serie Enter­pri­se ange­bo­ten, die sie .. in allen 98 Epi­so­den der Serie ver­kör­per­te .. Zuletzt dreh­te Bla­lock an Star­ship Tro­o­pers 3: Mar­au­der, dem drit­ten Teil der Star­ship-Tro­o­pers-Rei­he .."

Die Schau­spie­le­rin pro­fi­tiert wohl auch von einer gewis­sen Ähn­lich­keit mit Ange­li­na Jolie und Jen­ni­fer Lopez - zumin­dest ist es der glei­che Frau­en­typ, der wäh­rend einer Pha­se vor und nach der Jahr­tau­send­wen­de pro­pa­giert wur­de, sie­he z.B. Pro­to­typ "Lara Croft: Tomb Rai­der 20012003".

Um die­ses Kabi­nett­stück ledig­lich auf 'pro­fit' abge­stell­ten Schund­films end­gül­tig unmög­lich zu machen wird dann zuerst sub­til ver­steckt, spä­ter deut­li­cher ange­deu­tet, und am Ende geballt ein­ge­paukt Reli­gi­on ins Spiel gebracht. Zuerst natür­lich die 'fal­sche' Reli­gi­on in Form der 'Anbe­tung' des gro­ßen Brain-Bugs. Fal­sche Göt­ter - so das Fazit - füh­ren zum Tode der Anbe­ten­den. Den 'ein­zig rich­ti­gen' Gott anzu­be­ten führt aller­dings zu Glück, Heil & Harmonie.

Die­se gefühlstrie­fen­de Ver­eh­rung eines Got­tes, mit den ent­spre­chen­den Ritua­len gar­niert, in Ver­bin­dung mit der pseu­do-reli­giö­sen mili­ta­ri­sti­schen Gesell­schafts­form über­schrei­tet dann auch jeg­li­che Gren­ze des Erträglichen.

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Die­ser Film reiht sich naht­los an ande­re, ver­gleich­ba­re ame­ri­ka­ni­sche Pro­duk­te an - alle­samt von einer "Herrenrasse"-Mentalität durch­zo­gen. Die darf sich ALLES erlau­ben, Recht und Gesetz sind 'was für 'sis­sies' ....

Da bleibt nur Shake­speare zu zitie­ren [»Ham­let« (II, 2)]
".. Ist dies schon Toll­heit, hat es doch Methode .. "

bookmark_borderSchlagfertigkeit ....

Es gibt Situa­tio­nen, da wünsch­te ich mir mehr Schlag­fer­tig­keit - doch all­zu oft fehlt mir der 'coo­le' Spruch zur rech­ten Zeit.

Hier nun eine Argu­men­ta­ti­ons­hil­fe für Hun­de­be­sit­zer. Nicht alle Sprü­che unbe­dingt etwas, was ich selbst sagen wür­de, aber über­wie­gend schon 'nutz­bar':

[sprueche]

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[Ein herz­li­ches "Dan­ke!" an Blitzi für die Überlassung]

bookmark_borderCephalopoden (Nachtrag)

Kürz­lich hat­te ich zum Ver­gleich Cepa­ha­lo­po­den - Mammalia 
einen Bei­trag
ver­faßt. Inter­es­san­ter­wei­se ist in der Woche danach eine neue For­schungs­ar­beit ver­öf­fent­licht wor­den, die eini­ge Aspek­te der zuvor erwähn­ten Gehirn- und Ner­ven­sy­stem­ar­chi­tek­tur bei den Kopf­fü­ßern auf­nimmt und genau­er dar­stellt wie die Zusam­men­hän­ge sind.

Es ging dabei spe­zi­fisch um die Ner­ven­struk­tur in den Armen. Dort sind - wie zuvor bereits ange­spro­chen - nahe­zu 60% der gesam­ten Ner­ven loka­li­siert. Auch zur Rege­ne­ra­ti­on der Arme gibt es einen neu­en Bericht - und wenn man ver­glei­chend ansieht wie das Wachs­tum bei den Säu­ge­tie­ren von­stat­ten geht - es wird von eins­prie­ßen­den Ner­ven­fa­sern gesteu­ert - dann lag die Ver­mu­tung nahe, daß das bei den Mol­lus­ken mög­li­cher­wei­se ähn­lich 'gere­gelt' sein könnte.
Ist es, und die Neu­ro­trans­mit­ter, die vor­han­den sind um die Vor­gän­ge steu­ern, sind eben­so iden­tisch mit jenen, die bei Säu­ge­tie­ren gefun­den werden.

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Wei­te­re Lite­ra­tur zu Stu­di­en an Cepha­lo­po­den [Eng­lisch]

bookmark_borderCephalopoden vs. Mammalia

Die Kopf­fü­ßer stel­len inner­halb der Weich­tie­re [Mol­lu­s­ca] die höchst­ent­wickel­te Klas­se dar.

Vie­le ihrer phy­sio­lo­gi­schen und ana­to­mi­schen Struk­tu­ren sind denen der Wir­bel­tie­re in Funk­ti­on und Lei­stung eben­bür­tig. Zur Errei­chung die­ser für 'nie­de­re Tie­re' außer­or­dent­li­chen Effi­zi­enz haben sie aller­dings sehr ver­schie­de­ne evo­lu­tio­nä­re Ent­wick­lun­gen hervorgebracht. 

Gera­de die Tat­sa­che der Kon­ver­genz (bzw. "Ana­lo­gie") ermu­tigt immer wie­der ande­re Fach­be­rei­che sich die spe­zi­el­le Arbeits­wei­se der Cepha­lo­po­den­ana­to­mie & ~phy­sio­lo­gie anzu­se­hen um dar­aus Alter­na­ti­ven zu den Lösun­gen zu ent­wickeln, die die Säu­ge­tier­struk­tur suggeriert.

Inter­es­sant scheint mir ins­be­son­de­re einen Aspekt hervorzuheben:
Die Ver­schie­den­heit der zen­tra­len und peri­phe­ren Ner­ven­struk­tu­ren, sprich Gehirn und peri­phe­res Nervensystem. 

Wäh­rend wir bei den Säu­ge­tie­ren eine über­wie­gend zen­tra­le Akku­mu­la­ti­on von akti­ven und pas­si­ven Steue­rungs­ele­men­ten fin­den ist bei den Kopf­fü­ßern zwar der kogni­ti­ve Bereich zen­tral orga­ni­siert, die moto­ri­schen Steue­rungs­ele­men­te jedoch ver­tei­len sich sta­ti­stisch über den gesam­ten Leib.

Bei Säu­gern sind die Ebe­nen des Gehirns nach Art einer Zwie­bel­scha­len­struk­tur von außen nach innen auf­ein­an­der lie­gend ange­ord­net - die asso­zia­ti­ven Berei­che des Groß­hirns lie­gen auf der äußer­sten Ebe­ne, auf der Ebe­ne dar­un­ter wer­den die Ver­schal­tun­gen (auch der bei­den Hirn­hälf­ten) bewerk­stel­ligt. Im Hirn­stamm, der drit­ten Ebe­ne, schließ­lich lie­gen die Auto­ma­tis­men. Unbe­wußt ablau­fen­de Ner­ven­im­pul­se zur Mus­ku­la­tur wer­den von dort gesteuert. 

Über einen Aus­tausch und die Ver­schal­tung zum moto­risch akti­ven Klein­hirn lau­fen sta­ti­sche Impul­se (Auf­recht­erhal­tung der Kör­per­span­nung) und moto­ri­sche Impul­se (Ein­lei­tung von Bewe­gun­gen) ab.

Das Klein­hirn ist weit­ge­hend dazu da, die­se Bewe­gungs­ab­läu­fe zu koor­di­nie­ren und fein aus­zu­ta­rie­ren, wobei die Impul­se zur Bewe­gungs­ak­ti­vie­rung vom Groß­hirn her ein­ge­lei­tet werden. 

Ein­fach gesagt:
Das Groß­hirn ent­schei­det, wel­che Bewe­gung ablau­fen soll, das Klein­hirn über­nimmt die Aus­füh­rung die­ser Bewe­gung - ohne daß die­se Impul­se zu ein­zel­nen Muskeln/Muskelgruppen ins Bewuß­te­sein gelangen.

Auf­schluß­reich ist nun die Beschäf­ti­gung mit dem Gehirn und dem peri­phe­ren Ner­ven­sy­stem der Cepha­lo­po­den. Dort ist die Orga­ni­sa­ti­on völ­lig anders gelöst, führt aber zu glei­cher Effi­zi­enz und zu einer noch höhe­ren Reak­ti­ons­ge­schwin­dig­keit. Was an Kom­ple­xi­tät bei den Säu­gern schon wie­der zu einer Ein­schrän­kung der Lei­stungs­fä­hig­keit führt ist bei den Cepha­lo­po­den durch Sim­pli­zi­tät zur Per­fek­ti­on geführt.

Die moto­ri­schen Antei­le des Gehirns sind zen­tral nur gering aus­ge­prägt, die Mas­se der moto­ri­schen Lei­stung ist über den gesam­ten Mol­lus­ken­kör­per ver­teilt. Ins­be­son­de­re in den Armen befin­den sich zahl­rei­che Ner­ven­kno­ten (Gan­gli­en), die mit den zen­tra­len Hirn­be­rei­chen zwar ver­knüpft sind, jedoch eine Eigen­dy­na­mik vor­wei­sen, die sie fast schon 'auto­nom' han­deln läßt. Es wird von abge­trenn­ten Armen berich­tet, deren Saug­näp­fe noch Stun­den nach Sepa­ra­ti­on vom Tier selb­stän­dig aktiv sind und Bewe­gun­gen ausführen.

Betrach­tet man die Lebens­wei­se und das Beu­te­fang­ver­hal­ten der Cepha­lo­po­den, so wird deut­lich, wie die­se Beson­der­heit der Ner­ven­struk­tu­ren zu einem Erfolg die­ser Tie­re beiträgt:
Sehen und Beur­tei­lung sind zen­tral ver­knüpft, Beu­te­fang und Flucht­re­ak­ti­on wer­den (moto­risch) peri­pher gesteu­ert. Ein­fa­cher und stö­rungsunanfäl­li­ger geht es kaum. 

Ein­fach gesagt:
Cepha­lo­po­den haben ihr Klein­hirn nicht kon­zen­triert, son­dern die­se Funk­tio­nen breit über ihren gesam­ten Kör­per ver­teilt. Das ver­kürzt die Reaktionszeiten. 

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Vor dem Hin­ter­grund die­ser Betrach­tun­gen ist es mir ein Anlie­gen auf den z.T. bru­ta­len und unbe­dach­ten Umgang mit die­sen hoch­ent­wickel­ten Tie­ren hin­zu­wei­sen. Japa­ner z.B. bra­ten die Tie­re lebend (!) auf dem Grill, auch Sepi­en wer­den dort bei leben­di­gem Lei­be scheib­chen­wei­se zu Snacks ver­ar­bei­tet. Im Mit­tel­meer­be­reich wer­den sie lebend für vie­le Stun­den außer­halb des Was­sers gela­gert bevor sie qual­voll verenden.

Bei 'nied­li­chen' Tie­ren (Schwein­chen, Kälb­chen, Hühn­chen, Häs­chen) gibt es eine Lob­by zur huma­nen Tötung bzw. zum Ver­zicht auf deren Ver­zehr - bei den Mol­lus­ken (dahin gehö­ren auch noch Muscheln, Austern, Schnecken, Sepi­en, etc.) ist das Mit­leid weni­ger aus­ge­prägt. Das gilt auch für Fische, die teil­wei­se unter erbärm­li­chen Bedin­gun­gen ihr Leben aus­hau­chen - weil man glaubt, sie emp­fän­den kei­ne Schmerzen. 

Ich habe selbst frü­her gern Tin­ten­fisch geges­sen. Seit ich aber über Fang­me­tho­den und die Sin­nes­lei­stun­gen die­ser Tie­re mehr gelernt habe - z.B. wie Tin­ten­fi­sche es schaf­fen ein Schraub­glas zu öff­nen um die dar­in befind­li­che Beu­te zu ver­spei­sen - ist mir der Appe­tit vergangen.

∙ ▫ ∙


In den nach­fol­gend ver­link­ten Vide­os, eine Kurz- und eine Lang­fas­sung (Eng­lisch), wer­den neben den Betrach­tun­gen zum Ner­ven­sy­stem auch Haut (Farb­wech­sel) und höhe­re Sin­nes­lei­stun­gen (Werk­zeug­ge­brauch; Pro­blem­lö­sungs­ver­hal­ten) ange­spro­chen. Die­se Aspek­te habe ich hier nicht auf­ge­nom­men, weil sie an ande­ren Stel­len bereits umfas­send erör­tert wur­den. Eben­so fehlt hier die Betrach­tung zur Kon­ver­genz der Seh­or­ga­ne (inver­ses Auge / ever­ses Auge), die andern­orts bereits aus­führ­lich bespro­chen sind.

LONG: http://www.youtube.com/watch?v=lBLRCs5Xobg
 
SHORT: http://www.youtube.com/watch?v=KyGazPZmmM0