bookmark_borderHeureka!

1Es gibt die­se Momen­te im Leben, in denen man tat­säch­lich "Heu­re­ka!" rufen möch­te. Kürz­lich hat­te ich so einen Moment als ich von einem Mode­schöp­fer las der ein Kleid nur für eine bestimm­te Per­son anfertigte:
Eine Nobel­preis­trä­ge­rin.

Das Kleid ist ein Traum. Sein Design reprä­sen­tiert die Ergeb­nis­se, die sei­ner Trä­ge­rin, May-Britt Moser, den Preis brachten.
Schau­en Sie sich auf der Sei­te um - es lohnt sich.

[Link: "sci­ence & engi­nee­ring" via wis­sens­kü­che;
FAZ-Arti­kel, ein wenig schwül­stig, trotz­dem lesenswert.]

bookmark_borderGrundlagenforschung

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PS°°E°

 
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[Quel­le der Abbil­dung; gering­fü­gig ver­än­dert / ergänzt] 

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Die letz­te Rei­he des Peri­oden­sy­stems der Ele­men­te ist nun voll­stän­dig - nur die Namen der Ele­men­te 113, 115, 117 & 118 ste­hen noch nicht end­gül­tig fest. Einst­wei­len wer­den die Ord­nungs­zah­len als Benen­nung benutzt.
Welch eine Ent­wick­lung! Als ich im letz­ten Stu­di­en­jahr war (1976) hat­te man gera­de Ele­ment 106 und Ele­ment 107 aufgenommen.
Die ach­te Rei­he des Peri­oden­sy­stems zu fül­len wird wahr­schein­lich noch vie­le Jahr­zehn­te dau­ern. An sol­chen Ent­wick­lun­gen wird immer wie­der ein­mal deut­lich wie kurz doch unse­re mensch­li­che Lebens­span­ne ist.

bookmark_borderSelten ....

b°g br°th°r
Screen­shot aus Wis­sens­kü­che

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Sel­ten kom­men spe­zi­fisch "bio­lo­gi­sche" Grund­satz­fra­gen in den Blogs zur Spra­che. Was wohl an der erstens gerin­gen Zahl von blog­gen­den Bio­lo­gen aus der sowie­so schon gerin­gen Zahl an Bio­lo­gen ins­ge­samt zu erklä­ren ist. Zwei­tens sind ja häu­fig zum Ver­ständ­nis sol­cher Fra­ge­stel­lun­gen min­de­stens durch­schnitt­li­che Fach­kennt­nis­se nötig, was von brei­ten Leser­krei­sen nicht erwar­tet wer­den kann. Dies um so weni­ger, als die Poli­tik seit Jah­ren gera­de den natur­wis­sen­schaft­li­chen Fächern/Themen im Cur­ri­cu­lum immer weni­ger Raum zugesteht.

Bei sol­chen Vor­aus­set­zun­gen läßt es auf­hor­chen wenn eine Bio­lo­gin* mit Titeln wie "Hat Höcke recht, aber wir dür­fen es nicht sagen?" [sie­he Text­aus­zug oben] oder "Masern: Wie wär’s, wenn wir erst­mal damit anfan­gen, die Impflücken der Impf-Befür­wor­ter zu schlie­ßen?" oder kri­ti­schen Kom­men­ta­ren wie zu die­sem The­ma: „Der Tod kommt mit dem Wind“ bloggt.
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Was wei­ter in dem als screen­shot dar­ge­stell­ten Arti­kel steht spricht mir aus der Seele:
Die Ver­ein­nah­mung der Bio­lo­gie, ins­be­son­de­re der Gene­tik, für ideo­lo­gi­sche Zwecke - bei gleich­zei­ti­ger Ver­zer­rung der wah­ren Befun­de ja nach poli­ti­scher Oppor­tu­ni­tät - ist zwar weit ver­brei­tet, hat aber bedau­er­li­cher­wei­se kein trag­fä­hi­ges, fach­lich sau­be­res Fundament.

Die Ver­zer­rung der gene­ti­schen Erkennt­nis­se in eine "Ras­sen­ideo­lo­gie" einer­seits, und die Leug­nung aller Ver­schie­den­heit und Indi­vi­dua­li­tät von der lin­ken Sei­te des poli­ti­schen Spek­trums sind mir gleich ver­däch­tig und sie ent­spre­chen kei­nes­falls dem, was von Sei­ten der Bio­lo­gie erforscht und ver­öf­fent­licht ist.

Es feh­len die soge­nann­ten "Quer­den­ker" - Men­schen, die sich von ideo­lo­gi­schen Dog­men nicht ein­neh­men las­sen und auf Feh­ler im Den­ken der Ideo­lo­gen hin­wei­sen. Von den weni­gen Per­so­nen die dazu in der Lage sind über­grei­fend zu den­ken ist wie­der­um eine gro­ße Zahl zu vor­sich­tig der­glei­chen zu ver­tre­ten. Weil das kei­ne Freun­de schafft und viel Über­zeu­gungs­ar­beit erfordert.

Vie­le Arti­kel von Frau Adam-Rad­ma­nic sind da eine her­vor­he­bens­wer­te Aus­nah­me. Aller­dings schießt auch sie an man­chen Stel­len über das Ziel hin­aus und ver­tei­digt - zuge­ge­ben mit sach­lich fun­dier­ten Argu­men­ten - die Übel­tä­ter, die es treff­lich ver­ste­hen sich der wil­li­gen Wis­sen­schaft­ler zu bedie­nen, die für ein ange­mes­se­nes Hono­rar schon mal 'Fün­fe-gera­de-sein' lassen.

Was Gen-ver­än­der­te Sor­ten lang­fri­stig bewir­ken und wie sie gan­ze Land­stri­che ver­än­dern, schon durch ihre höhe­re Wirt­schaft­lich­keit bei groß­flä­chi­gem Anbau, das läßt sich in Stu­di­en nicht erfas­sen. Wohl aber beob­ach­ten, wie z.B. in Indi­en, wo der­glei­chen Vor­ge­hen einer­seits die Bau­ern ver­ar­men ließ und ande­rer­seits bewie­sen wer­den konn­te, dass die blu­mi­gen Wer­be­aus­sa­gen der Gen-Saat­gut & -Insek­ti­zi­d/-Her­bi­zid Pro­du­zen­ten nicht ein­mal annä­hernd der Wahr­heit ent­spra­chen. Ein groß ange­leg­ter Feld­ver­such, der bestimmt nicht zu Gun­sten der Indu­strie ausging.

Kurz gesagt:
Bei allem Wil­len zu rei­ner Wis­sen­schaft darf man dar­über nicht ver­ges­sen das Umfeld zu sehen und einen Abgleich zwi­schen wis­sen­schaft­li­chem Befund und tat­säch­li­cher Aus­wir­kung in der prak­ti­schen Anwen­dung zu beob­ach­ten und in die Über­le­gun­gen ein­zu­be­zie­hen. Moral ist etwas, was Groß­kon­zer­ne ganz zuletzt inter­es­siert - aber das wird Frau Adam-Rad­ma­nic bestimmt irgend­wann noch erkennen. 

*[Was mir weni­ger gefällt ist die kaum ver­steck­te Wer­bung für Bücher & Gerät­schaf­ten, aber schließ­lich müs­sen alle außer den Rent­nern an ihren 'Brot­er­werb' den­ken; wesent­lich ist dabei, dass in der Sache kei­ne Kom­pro­mis­se wegen des gleich­zei­ti­gen finan­zi­el­len Aspek­tes gemacht wer­den. An die­ser Stel­le beschli­chen mich Zwei­fel, ob die Wis­sen­schaft­lich­keit nicht auch manch­mal wie ein Schild vor­an­ge­tra­gen wird - und damit unbe­que­me prak­ti­sche Aspek­te bei­sei­te gescho­ben wer­den. Das Geld kommt schließ­lich von der Indu­strie, nicht von deren Kritikern.]

bookmark_border» Aggressive Bakterien «

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» .. Es müs­sen also neue Anti­bio­ti­ka
gegen immer aggres­si­ve­re Bak­te­ri­en her .. «



[Quel­le: Kraut­re­por­ter Mor­gen­post => bestel­len]

Es gibt kei­ne "immer aggres­si­ve­ren Bak­te­ri­en" - so stel­len sich Lai­en die Wirk­lich­keit vor - son­dern es gibt "Bak­te­ri­en, die gegen immer mehr Anti­bio­ti­ka resi­stent sind". Ein gro­ßer Unter­schied des­we­gen, weil Bak­te­ri­en nicht "aggres­siv" sind, son­dern das tun, was ihr Lebens­zweck zu sein scheint:

Stof­fe zu ver­än­dern und dar­aus
Bak­te­ri­en­ma­sse zu pro­du­zie­ren
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WIR mögen es als aggres­siv emp­fin­den, weil wir dadurch gefähr­det sind. Das ist jedoch eine homo­zen­tri­sche Sicht der Welt, die u.a. dazu geführt hat, dass die Natur durch den Men­schen hem­mungs­los aus­ge­beu­tet wird - ohne jede Rück­sicht und ohne jeden Gedan­ken an die Folgen.

bookmark_borderDie Gesetze der Thermodynamik

.. The laws of ther­mo­dy­na­mics gover­ning the trick­le-char­ge and rapid dischar­ge of the earth’s bat­tery are uni­ver­sal and abso­lu­te; the earth is only tem­po­r­a­ri­ly poi­sed a quan­ti­fia­ble distance from the ther­mo­dy­na­mic equi­li­bri­um of outer space. Alt­hough this distance from equi­li­bri­um is com­pri­sed of all ener­gy types, most cri­ti­cal for humans is the store of living biomass .. 

[Quel­le:
Human domi­na­ti­on of the bio­sphe­re:
Rapid dischar­ge of the earth-space bat­tery fore­tells the future of humankind
John R. Schram­ski, David K. Gat­tie, and James H. Brown,
(Col­lege of Engi­nee­ring, Uni­ver­si­ty of Geor­gia, Athens, GA 30602;
Depart­ment of Bio­lo­gy, Uni­ver­si­ty of New Mexi­co, Albu­quer­que, NM 87131]

bookmark_borderDomian 01.05.2015

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Das The­ma "Ernäh­rung" hat - nicht nur - mich ein Leben lang beschäf­tigt und es gibt ja bereits eine gro­ße Zahl von Bei­trä­gen hier und in mei­nen ande­ren Blogs [Liste unter dem Video].

Bei "Domi­an" hat­te ich die Gele­gen­heit mei­ne Sicht einem grö­ße­ren Publi­kum ver­füg­bar zu machen - hören Sie 'mal rein ....

Mehr zum The­ma "Ernäh­rung"

bookmark_borderWovon leben Lebewesen - und wie?

Teil 4
Grund­pro­zes­se der Lebenserhaltung

Grund­sätz­lich unter­schei­den sich Lebe­we­sen von unbe­leb­ter Natur dadurch, dass sie eine inne­re & äuße­re 'Ord­nung' auf­recht­erhal­ten. Der Kör­per von Lebe­we­sen ist gegen­über der Umwelt 'abge­dich­tet', d.h. Stof­fe wer­den gezielt und koor­di­niert auf­ge­nom­men und abge­ge­ben. Dazu mehr wei­ter unten im Text.

Ein wesent­li­ches Merk­mal von Lebe­we­sen ist zudem, dass sie für die­se Erhal­tung der Ord­nung Ener­gie brau­chen. Die­se Ener­gie muß auf 'kal­tem' Wege her­ge­stellt, frei­ge­setzt und ver­wen­det wer­den - höhe­re Tem­pe­ra­tu­ren ver­bie­ten sich schon allei­ne das­we­gen, weil die mei­sten Sub­stan­zen aus denen Lebe­we­sen bestehen ab etwa 60°C insta­bil wer­den und ihre Struk­tur (räum­li­che Anord­nung von Ato­men und Mole­kü­len) dadurch zer­stört wird.

Lebe­we­sen exi­stie­ren weil sie Nah­rung auf­neh­men und die­se so ver­ar­bei­ten, dass ihr Kör­per dar­aus die benö­tig­ten 'Bau­stof­fe' her­stel­len kann und gleich­zei­tig genug Ener­gie zur Ver­fü­gung steht, um die­se Ab-, Um-, und Auf­bau­pro­zes­se zu gewährleisten.

Zur Erhal­tung des Lebens sind vier Schrit­te notwendig:

  • Nah­rungs­auf­nah­me (Nut­ri­ti­on = Ernährung),
  • Ver­dau­ung (Dige­sti­on),
  • 'Ein­schleu­sen' (Resorp­ti­on = 'Auf­sau­gen') und
  • Aus­schei­dung unver­dau­li­cher Reste
    (Eli­mi­na­ti­on, Exkre­ti­on, Sekre­ti­on, je nach Art des Prozesses)

Grund­sätz­lich ernäh­ren sich Lebe­we­sen von ande­ren Lebe­we­sen, ent­we­der von Tie­ren oder Pflan­zen, oder auch von bei­den par­al­lel [Fleisch­fres­ser (Car­ni­vo­ren); Pflan­zen­fres­ser (Her­bi­vo­ren); Alles­fres­ser (Omni­vo­ren)]. Es ent­steht eine gegen­sei­ti­ge Abhän­gig­keit, die als "Nah­rungs­py­ra­mi­de" bezeich­net wird:
Auf der unter­sten Ebe­ne fin­den sich Pflan­zen, die aus Son­nen­licht und anor­ga­ni­schen Sub­stan­zen ihren Orga­nis­mus auf­bau­en - sie pro­du­zie­ren neben die­sen orga­ni­schen Sub­stan­zen für sich selbst auch den für alle tie­ri­schen Lebe­we­sen unver­zicht­ba­ren Sau­er­stoff [O2].

Teil 5

Nah­rung & Was­ser: Was uns am Leben hält.
Im näch­sten Teil die­ser Serie geht es um die Nah­rungs­be­stand­tei­le und wie sie in der mensch­li­chen Ver­dau­ung genutzt wer­den - dabei wer­de ich ins­be­son­de­re die ein­zel­nen Stof­fe & deren Auf­bau ver­tieft erklären.

bookmark_borderTrans­port (1)

Teil 2
Wie erfol­gen die Auf­nah­me des Was­sers und der Makro-/Mi­kro­ele­men­te?

In der gesam­ten beleb­ten Umwelt gibt es drei wesent­li­che Pro­zes­se mit deren Hil­fe Sub­stan­zen in Lebe­we­sen hin­ein und aus Lebe­we­sen her­aus beför­dert werden:

  1. Dif­fu­si­on
    Inner­halb der Zel­len wer­den Was­ser und ande­re Sub­stan­zen auf der phy­si­ka­li­schen Grund­la­ge der Dif­fu­si­on bewegt und so ausgetauscht.
  2. Osmo­se
    Zwi­schen Zel­len, zwi­schen ver­schie­de­nen Gewe­ben, und zwi­schen der Umwelt und leben­den Zel­len erfol­gen die Was­ser- und Sub­stanz­ver­tei­lung durch Osmo­se, weil semi­per­meable Mem­bra­nen zu pas­sie­ren sind. 
  3. Akti­ver Trans­port
    Wer­den Stof­fe nicht durch die bei­den vor­her benann­ten Mecha­nis­men aus­ge­tauscht, dann wer­den sie "aktiv", d.h. durch (gesteu­er­te, ener­gie­ver­brau­chen­de) Kanä­le geschleust. In man­chen Fäl­len wer­den Stof­fe zuvor an Trans­por­tei­wei­ße ange­dockt und erst dann kön­nen sie trans­por­tiert werden.
  • Das pas­siert immer dann, 
    • wenn Stof­fe zu 'sper­rig' sind
      (che­misch: stark ver­zweig­te Moleküle),
    • wenn ihr Durch­mes­ser sehr groß ist
      (che­misch: Teil­chen­grö­ße der betei­lig­ten Ato­me, abhän­gig von der Posi­ti­on im Periodensystem),
    • weil sie (star­ke, ungleich ver­teil­te) elek­tri­sche Teilladun­gen haben
      (che­misch: Elek­tro­ne­ga­ti­vi­tät), oder
    • weil sie gegen ein Kon­zen­tra­ti­ons­ge­fäl­le trans­por­tiert wer­den müssen.

Fort­set­zung "Mine­ral­stof­fe (III)" folgt

bookmark_borderMineralstoffe

Teil 1

Wie im Arti­kel vom 13.10.14 mit dem Titel:
"Klei­ner Exkurs: "Was­ser näher betrach­tet""
bereits ange­deu­tet geht es hier um anor­ga­ni­sche Stof­fe. Obwohl die dar­zu­le­gen­den Fak­ten auf die Phy­sio­lo­gie des Men­schen Bezug neh­men sind sie - mit klei­nen Abwei­chun­gen - eben­so für ande­re Lebe­we­sen zutreffend.

Zunächst ein­mal:
Der Begriff "Mine­ral­stof­fe" ist eine Not­lö­sung. Che­misch betrach­tet han­delt es sich um Ato­me / Mole­kü­le die gebun­den oder iso­liert auf der Erde vor­kom­men. Mine­ral­stof­fe sind aber nur sol­che Sub­stan­zen die als "anor­ga­ni­sche Bestand­tei­le der Nah­rung" gelten. 

Davon zu unter­schei­den sind die "Mine­ra­li­en", eine mitt­ler­wei­le ca. 4.000 Stof­fe umfas­sen­de Liste von Ver­bin­dun­gen die in natür­li­cher Form auf der Erde gefun­den wer­den. Sie lie­gen - wie etwa "Dia­mant" - nur in klei­nen Men­gen vor, oder - wie "Stein­koh­le" - in gro­ßen Lage­stät­ten. Mit den Mine­ra­li­en befas­sen sich haupt­säch­lich die Geo­lo­gen, aber auch anor­ga­ni­sche Chemiker.

Kor­rekt müß­te für leben­de Orga­nis­men - wie den Men­schen - fol­gen­der­ma­ßen unter­schie­den werden:

  • Makro­ele­men­te,
  • Mikro­ele­men­te (oder: Spurenelemente)

Als 'Makro­ele­men­te' bezeich­net man

Mikro­ele­men­te oder Spu­ren­ele­men­te sind

* Eisen
Es ist strit­tig wohin Eisen gehört: Makro? oder Mikro?
Man­che Autoren zäh­len es - anders als hier - zu den Makroelementen. 

Es ist hier nicht Gegen­stand der Betrach­tung WOZU all die­se Stof­fe im mensch­li­chen Orga­nis­mus gebraucht wer­den. Das kann der inter­es­sier­te Leser bei WIKIPEDIA nach­le­sen (Links anklicken). Hier soll das WIE erör­tert wer­den, wie also die­se anor­ga­ni­schen Sub­stan­zen in den Kör­per des Men­schen gelan­gen, dort bewegt, gela­gert, und even­tu­ell auch wie­der aus­ge­schie­den werden.

[Fort­set­zung folgt]

bookmark_borderHalbwissen ist schlimmer als gar kein Wissen

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... oder:
Him­mel, laß' Hirn regnen!

Zufall bin ich auf eine Dis­kus­si­on gesto­ßen in der u.a. fol­gen­de - sich selbst schon wider­spre­chen­de - Aussage(n) getrof­fen wurde(n):

.. wie ich in mei­nem Bei­trag schrieb, hal­te ich zuviel Salz, ganz beson­ders wenn es sich um rei­nes Natri­um­chlo­rid handelt .. 

[Quel­le]

"Salz" steht im all­ge­mei­nen Sprach­ge­brauch syn­onym für "Koch­salz" oder tri­vi­al für "Spei­se­salz". Nicht 'gemein­hin' wie oben behaup­tet, son­dern stets han­delt es sich dabei um "Natri­um­chlo­rid", che­misch NaCl.

Spricht der Che­mi­ker aller­dings von "Salzen", dann kann sich dahin­ter Vie­les ver­ber­gen, wie etwa Cal­ci­um­chlo­rid, Kali­um­chlo­rid oder Calciumfluorid ....

..Und Osmo­se funk­tio­niert so nicht, daß Was­ser irgend­wo ein­zieht, son­dern indem die Mine­ra­li­en "aus­wan­dern", so lan­ge bis ein Gleich­ge­wicht ent­stan­den ist. Wis­sen­schaft­lich sagt man, daß die gelö­sten Teil­chen immer in Rich­tung ihres nied­ri­ge­ren che­mi­schen Poten­ti­als dif­fun­die­ren. Aller­dings kommt es einem beim Essen so vor, als wür­de das Koch­gut wäss­ri­ger, eben infol­ge des­sen, daß die Mine­ra­li­en und Geschmacks­stof­fe ent­zo­gen wor­den sind .. Osmose:
Das fin­det man lei­der über­all falsch erklärt. Was­ser selbst ist ja nur der Trä­ger für die gelö­sten Teil­chen, aber nicht das, was aus­ge­tauscht wird. Eine höhe­re Kon­zen­tra­ti­on an Teil­chen, wie sie hof­fent­lich im Gemü­se zu fin­den ist, geht immer in die nied­ri­ge­re Kon­zen­tra­ti­on, um ein Gleich­ge­wicht zu schaf­fen, aber eben nicht das Was­ser, die­ses ist nur der Trä­ger. Die Fol­ge davon ist aber eben das, was beschrie­ben wird, näm­lich das das Koch­gut dem Ein­druck nach "ver­wäs­sert".

[Quel­le]

Genau die­se Erklä­rung der Osmo­se ist falsch - und durch mehr­ma­lig-ver­schach­tel­te Betrach­tung und Erläu­te­rung wird sie nicht wahr. 

Tat­sa­che ist:
Was­ser wan­dert vom Ort nie­de­rer Kon­zen­tra­ti­on zum Ort höhe­rer Kon­zen­tra­ti­on - der Grund dafür ist das Bestre­ben des Kon­zen­tra­ti­ons­aus­gleichs oder "Dif­fu­si­on".

"Höhe­re Kon­zen­tra­ti­on" bedeu­tet: Vie­le Mine­ra­li­en in wenig Wasser.
"Nie­de­re Kon­zen­tra­ti­on" bedeu­tet: Weni­ge Mine­ra­li­en in viel Wasser.

"Mine­ra­li­en" ist der lai­en­haf­te Aus­druck für Mole­kü­le, die sich meh­re­ren Ato­men zusam­men­set­zen, wobei die betei­lig­ten Ato­me gela­den sein kön­nen (=> Ionen) oder im Wege eines che­mi­schen Pro­zes­ses Ladun­gen aus­tau­schen. Wiki­pe­dia sagt dazu: ".. Man spricht auch von "Ele­ment" oder "che­mi­scher Ver­bin­dung" .."

"Kon­zen­tra­ti­ons­aus­gleich" (Dif­fu­si­on) bedeu­tet: Was­ser wan­dert dort­hin wo die 'höhe­re Kon­zen­tra­ti­on' herrscht, also mehr Mine­ral­stof­fe vor­han­den sind.
Ver­schie­den bei der OSMOSE ist, dass die Mine­ral­stof­fe nicht von allei­ne durch die Mem­bra­nen wan­dern kön­nen und des­we­gen von sich aus kei­nen Kon­zen­tra­ti­ons­aus­gleich her­bei­füh­ren können.

Der "freie" Stoff­aus­tausch (um die Kon­zen­tra­ti­on aus­zu­glei­chen = Dif­fu­si­on) ist bei der Osmo­se durch eine nur ein­sei­tig durch­läs­si­ge Mem­bran verhindert.

Bei der Osmo­se wan­dert immer NUR das Wasser.
'Mine­ral­stof­fe' kön­nen die Mem­bra­nen nicht überwinden:

Dazu brau­chen sie Trans­port­me­cha­nis­men, soge­nann­te Ionen­ka­nä­le.

Wer davon nichts weiß muß natür­lich irgend­ei­nen Weg der Erklä­rung fin­den - und was liegt da näher als die Erläu­te­rung der Frau "zucker­wat­te­wol­ken­mond" [Quel­le]:

.. Aller­dings kommt es einem beim Essen so vor, als wür­de das Koch­gut wäss­ri­ger, eben infol­ge des­sen, daß die Mine­ra­li­en und Geschmacks­stof­fe ent­zo­gen wor­den sind .. "

Halb­wis­sen, ver­tei­digt um jeden Preis.
Die­se Erklä­rung hat nur einen Fehler:
Wis­sen­schaft­lich unhalt­bar zu sein.
Genau das Gegen­teil davon ist wis­sen­schaft­lich korrekt. 

Ich bewun­de­re ein­mal mehr die Geduld, die der Herr bloed­bab­b­ler in der Dis­kus­si­on dort auf­ge­bracht hat ohne aus­fal­lend zu werden.


Ach, noch ein Abschlußabsatz:
Das im zitier­ten Text ange­spro­che­ne "niedrigere(n) chemische(n) Potential(s) - das angeb­lich für den Aus­gleich sorgt - ist eine Erklä­rung die jedem che­misch Vor­ge­bil­de­ten die Haa­re zu Ber­ge ste­hen läßt.

Es wer­den (Elektronen-)Potentiale (die die Gesamt­la­dung eines che­mi­schen Stof­fes aus­ma­chen) und che­mi­sche Bin­dungs­kraft (die die Bin­dungs­fä­hig­keit- und ~wil­lig­keit eines Atoms oder einer Ver­bin­dung aus­ma­chen) bunt durch­ein­an­der gewürfelt.

Zu die­sem Punkt mache ich mir wegen der offen­sicht­li­chen Unfä­hig­keit der Schrei­be­rin, die man­gels ein­schlä­gi­ger Kennt­nis­se die tat­säch­li­chen Sach­ver­hal­te zu ver­ste­hen nicht in der Lage wäre, nicht erst die Mühe einer Erör­te­rung des­sen, was tat­säch­lich passiert.

Der abso­lu­te "Knal­ler" folgt aber in einem der näch­sten Kommentare:

.. In der Wiki­pe­dia steht auch:
"Häu­fig wird Osmo­se beschrie­ben als die spon­ta­ne Pas­sa­ge von Was­ser oder eines ande­ren Lösungs­mit­tels durch eine semi­per­meable Mem­bran, die für das Lösungs­mit­tel, jedoch nicht die dar­in gelö­sten Stof­fe durch­läs­sig ist." .. Solch eine Mem­bran gibt es jedoch in der Natur nicht, son­dern nur künst­lich her­ge­stellt, das heißt, die­se Art von Osmo­se hat nichts mit Kochen zu tun ..

[Quel­le]

Ich neh­me an, die Frau zucker­wat­te­wol­ken­mond hat kei­ne Nie­re, kei­ne Lun­ge, kei­ne Haut etc. ... und ist ein ALIEN - denn nur bei denen funk­tio­nie­ren mög­li­cher­wei­se die genann­ten Orga­ne OHNE Osmose.

OK, weil Sati­re manch­mal nicht ver­stan­den wird:
Lie­be Frau zucker­wat­te­wol­ken­mond, Neu­ig­kei­ten für Sie:
Ihr gesam­ter Kör­per ist aus sol­chen Mem­bra­nen aufgebaut!
Und das, obwohl Men­schen nicht gekocht werden. 

Es gibt nicht wie Sie schrei­ben "die­se Art von Osmo­se" oder eine ande­re, son­dern nur "Osmo­se" - alle ande­ren Aus­tausch­pro­zes­se hei­ßen & funk­tio­nie­ren anders. Irgend­was an der/ihrer Aus­sa­ge: "Ich habe jeden­falls schon in der Schu­le gelernt, wie Osmo­se funk­tio­niert." scheint da nicht zu stimmen.

Aber dar­an müs­sen Sie ja nicht selbst Schuld haben, es war bestimmt ein schlech­ter Leh­rer oder ein fal­sches Lehrbuch .....

bookmark_borderMensch & Natur

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Zitat:


Wir leben in einem gefähr­li­chen Zeitalter.
Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat,
sich selbst zu beherrschen.
[Albert Schweit­zer]

In einer Sen­dung des Fern­se­hens sah ich einen Bericht zu Ange­bo­ten für gene­ti­sche Ana­ly­sen. Sie sol­len (angeb­lich) das Risi­ko spä­ter im Leben bestimm­te Krank­hei­ten zu bekom­men vor­her­sa­gen kön­nen. Außer­dem wird von den Anbie­tern behaup­tet sie könn­ten Tips geben, wie man sich ernäh­ren muß um gesund und nor­mal­ge­wich­tig zu bleiben.

Klingt erst­mal ganz viel­ver­spre­chend. Wohl nur für die Men­schen, die auch an Astro­lo­gie und Horo­sko­pe glau­ben. Denn die Gene­tik kann zwar viel, aber nicht das, was da ver­spro­chen wird.

Wie immer wird Wah­res mit Unwah­rem ver­mischt zu einer geschwur­bel­ten Beschrei­bung die zwar schön klingt aber wis­sen­schaft­lich Unsinn ist. Zwar kön­nen mit Hil­fe der Gene­tik bestimm­te Ten­den­zen erfaßt wer­den, mehr nicht. Es kommt zusätz­lich immer auf die Lebens­wei­se der betrof­fe­nen Per­son an - so, wie ein Genie im Leben schei­tern kann, wenn es nicht in der Lage ist die­se 'Gabe' der Natur so ein­zu­set­zen, dass dar­aus der Lebens­un­ter­halt zu bestrei­ten ist.

Es ist ein wei­te­res Bei­spiel dafür, wie mit der Unwis­sen­heit brei­ter Bevöl­ke­rungs­schich­ten hin­sicht­lich der Natur­wis­sen­schaf­ten Geld ver­dient wird. Viel Geld.

Gleich­zei­tig ist es ein Hin­weis wie wich­tig eine umfas­send ange­leg­te Bil­dung ist. 

Noch ein Blick auf die ein­gangs erwähn­te Fra­ge der Ernährung:
Da soll­te man die alt­be­währ­te Grund­re­gel ein­hal­ten - 30% Eiweiß (aber nicht mehr als das Kör­per­ge­wicht in Gramm), 30% Koh­le­hy­dra­te, 30% Fett und der Rest Ballaststoffe ....
Und immer schön kau­en! ;c)