bookmark_borderGenerationen

Eine Fol­ge von Fei­er­ta­gen nut­zen Men­schen sehr ver­schie­den. Ich nut­ze sie wie ande­re Tage an denen die Betrieb­sam­keit drau­ßen abebbt: Mit stö­bern im Inter­net, lesen und - schla­fen. An vie­len Tagen schla­fe ich sonst nur vier bis höch­stens fünf Stun­den am Stück, da ist es ganz prak­tisch zu sol­chen Gele­gen­hei­ten eine Extra­schicht 'Schlaf' einzulegen.

Als ich heu­te aus dem Mit­tags­schlaf auf­wach­te muss­te ich an Gene­ra­tio­nen den­ken - wahr­schein­lich wirk­te da immer noch nach, dass ich vor dem Ein­schla­fen an die kürz­lich durch­ge­se­he­nen Bil­der von mei­nen Enkeln gedacht hat­te und im Zuge des­sen über Gene­ra­tio­nen sinnierte ....

Bei uns Men­schen sind die Gene­ra­tio­nen ver­gleichs­wei­se lang, und zwar in Abhän­gig­keit von unse­rer Natio­na­li­tät. Eine Gene­ra­ti­on wird defi­niert von dem Zeit­punkt, an dem Kin­der gebo­ren wer­den, bis zu dem Zeit­punkt, an dem die­se Kin­der dann selbst Kin­der bekom­men. Genau­er defi­niert rech­net man so:
Der Alters­durch­schnitt aller Kin­der einer Mut­ter oder eines Vaters zu deren Alter in Jah­ren - man erkennt, dass das zwei ver­schie­de­ne Wer­te annimmt, wenn die Eltern nicht gleich alt sind. In der Tat erge­ben sich so bis zu sie­ben Mut­ter­ge­ne­ra­tio­nen auf sechs Vatergenerationen.

Ein beson­de­rer Aspekt ist dabei der Ver­lauf die­ser Zah­len in den Jahr­hun­der­ten seit man es auf­ge­zeich­net hat bzw. aus den vor­han­de­ne Urkun­den berech­nen konn­te. Der Ver­gleich ist dadurch nicht ganz kor­rekt - weil in Zei­ten vor den Errun­gen­schaf­ten die wir heu­te 'moder­ne Medi­zin' nen­nen, durch die Sterb­lich­keit die wah­re Gene­ra­ti­ons­ra­te ver­än­dert wur­de, bzw. mit den heu­ti­gen Ver­hält­nis­sen nur bedingt ver­gleich­bar ist.

WIKIPEDIA bezif­fert den Gene­ra­tio­nen­ab­stand für 1800 auf 30 Jah­re, für 1875 auf 34,5 Jah­re, und für das frü­he 20. Jahr­hun­dert auf 25 Jah­re. Dar­aus ergibt sich, wie vie­le Gene­ra­tio­nen im Mit­tel in einer Fami­lie vor­han­den sein kön­nen: Fünf (Urgroß­mutter = 100; Groß­mutter = 75; Mut­ter = 50; Toch­ter = 25; Kind 'Säug­ling'.) Tat­säch­lich gibt es - natür­lich wie­der bei WIKIPEDIA - ein Bei­spiel in dem es in einer Fami­lie sie­ben Gene­ra­tio­nen waren.

Von die­ser Betrach­tung abge­se­hen gibt es noch eine mehr natur­wis­sen­schaft­li­che Sicht auf die Gene­ra­tio­nen. Wenn näm­lich in einer Art die Gene­ra­tio­nen schnell hin­ter­ein­an­der fol­gen, dann wer­den Ver­än­de­run­gen in der Erb­infor­ma­ti­on (Muta­tio­nen) schnel­ler sicht­bar und bestim­mend für den wei­te­ren Bestand die­ser Spe­zi­es. Das kann sich posi­tiv oder nega­tiv aus­prä­gen, je nach­dem wie die Ver­än­de­rung aus­ge­stal­tet ist. Der Erfolg oder Miß­er­folg prägt dann das wei­te­re Schick­sal die­ser Art: Über­wie­gen die posi­ti­ven Merk­ma­le, so wird die­se Spe­zi­es Bestand haben, wenn nicht stirbt sie aus. Sol­che Pro­zes­se sind unter­schied­lich lang, als Faust­re­gel kann man sagen "Schnel­le Gene­ra­ti­ons­fol­ge lässt gene­ti­sche Ver­än­de­run­gen schnel­ler sicht­bar wer­den und bestimmt damit das Schick­sal einer Spezies".

Für den Men­schen ist noch eine Fra­ge ungeklärt:
Wie vie­le Men­schen ver­trägt der Planet?


Eine nähe­rungs­wei­se Dar­stel­lung der Gene­ra­tio­nen erhält man nur indi­rekt über die jewei­li­ge Abhän­gig­keits­zahl ¹ eines Lan­des, wobei Abhän­gig­keit von jün­ge­ren Gene­ra­tio­nen, von älte­ren Gene­ra­tio­nen, oder bei­dem vor­han­den sein kön­nen (sie­he Legende).

Nach den Schät­zun­gen der Fach­wis­sen­schaft­ler sind wir schon an dem Punkt der Über­be­völ­ke­rung ange­kom­men, min­de­stens ist die Ver­tei­lung der Lebens­grund­la­gen nicht so, dass alle gebo­re­nen Men­schen auch ernährt wer­den kön­nen. Selbst wenn das gege­ben wäre, bleibt noch die Fra­ge wie vie­le Kin­der sinn­vol­ler Wei­se gebo­ren wer­den soll­ten - die­se Zahl ist, wie man heu­te weiß, an die Auf­klä­rung und den Wohl­stand der Eltern­ge­nera­ti­on gebunden: 

Arme und wenig gebil­de­te Men­schen haben mehr Kin­der als bei einer Gesamt­be­trach­tung der Erd­be­völ­ke­rung sinn­voll erscheint.


¹ ".. The world popu­la­ti­on will reach 9.9 bil­li­on by 2050, up 2.3 bil­li­on or 29 per­cent from an esti­ma­ted 7.6 bil­li­on peo­p­le now, accor­ding to pro­jec­tions by Popu­la­ti­on Refe­rence Bureau (PRB) inclu­ded in the 2018 World Popu­la­ti­on Data Sheet .."
[Quel­le: http://www.worldpopdata.org/]

 

Da man nie­man­dem vor­schrei­ben kann wie die gezeug­te Kin­der­zahl sein soll hilft hier nur der Auf­klä­rungs- und Erzie­hungs­ein­satz um das Wis­sen zu erwei­tern und so die Kin­der­zahl zu reduzieren.

¹ ".. What Is a Depen­den­cy Ratio?
A depen­den­cy ratio is the num­ber of peo­p­le in a depen­dent age group (tho­se under age 15 or ages 65 and older) divi­ded by the num­ber in the working-age group (ages 15 to 64), mul­ti­pli­ed by 100. For instance, a child depen­den­cy ratio of 45 means the­re are 45 child­ren for every 100 working-age individuals .."

bookmark_borderWie sähe das bei uns aus?

Bild von dort → LINK, bear­bei­tet mit GIMP; "click!" vergrössert.

Mehr als 50% der Bericht­erstat­tung beschäf­tigt sich mit unge­fähr 1% der tat­säch­li­chen Ereig­nis­se, nimmt man nur die Berei­che Ter­ro­ris­mus und Mord­fäl­le. Das sind zwar Zah­len aus USA - aller­dings sind die durch­aus mit dem Bild ver­gleich­bar, das man für Euro­pa sieht.

Wenn Medi­en berich­ten gehen oft der Zusam­men­hang und die Pro­por­ti­on ver­lo­ren - so kommt es, dass Oma Krau­se Angst hat von einem Ter­ro­ri­sten erschos­sen zu wer­den. Wo doch tat­säch­lich die Gefahr auf dem Heim­weg vom Super­markt von einem Auto über­fah­ren zu wer­den viel grö­ßer ist.

Medi­en mögen Extre­me, weil die das Inter­es­se des Publi­kums för­dern - und das bringt Ein­künf­te von Wer­be­kun­den. Die Ruhe der Bür­ger wird durch die Medi­en gestört weil Medi­en Geld ver­die­nen wol­len. Kei­ne Zei­tung berich­tet stets pro­por­tio­nal zum tat­säch­li­chen Risi­ko für ihre Leser, son­dern danach, was sie an Anzei­gen­ein­künf­ten durch höhe­re Leser­zah­len ver­die­nen können.

bookmark_border"Lerne klagen ohne zu leiden!"

Der durch­schnitt­li­che deut­sche Rent­ner sitzt min­de­stens 17 mal pro Jahr in den War­te­zim­mern der Nati­on [Daten aus/von GEK-Report 2008 und DAZ 03/2016].
In der neben­ste­hen­den Abbil­dung sind die Anzahl der Besu­che mit ihrem pro­zen­tua­len Anteil an Besu­chen ins­ge­samt dargestellt.
Das las ich kürz­lich in einer Rand­no­tiz zu einem Arti­kel zum Ärz­te­not­stand auf dem *fla­chen Land*, also jen­seits der Ver­lockun­gen von Ein­kaufs­pas­sa­gen und inner­städ­ti­schen Fuß­gän­ger­zo­nen in den Metro­po­len Deutschlands.

Schaut man sich die Dar­stel­lun­gen zur Sta­ti­stik an, so fällt auf: Es gibt zwi­schen den rei­nen Zah­len und vor­han­de­nen Dar­stel­lun­gen Dis­kre­pan­zen - die sind aller­dings nicht gra­vie­rend. Daher wer­den sie wohl nicht exakt, aber nähe­rungs­wei­se rich­tig sein.

*edit* Der Herr bloed­bab­b­ler hat sich die Mühe gemacht die aktu­el­le­ren Zah­len zu suchen und stieß auf ein ähn­lich ver­wir­ren­des Bild. Man muss wohl damit leben, dass wegen der Ver­schie­den­heit der gemes­se­nen Daten nur eine annä­hern­de Aus­sa­ge mög­lich ist.*/edit*

Dazu ein Zitat [tages­spie­gel]:

» .. sei­en die Deut­schen „nach ver­füg­ba­ren Infor­ma­tio­nen wei­ter­hin welt­weit Spit­zen­rei­ter bei Arzt­kon­tak­ten“ .. Berech­nun­gen zufol­ge kamen die nie­der­ge­las­se­nen Medi­zi­ner 2007 auf ins­ge­samt 1,48 Mil­li­ar­den Pati­en­ten­kon­tak­te – das macht 5,2 Mil­lio­nen Arzt­be­su­che pro Werktag .. «

Wenn ich den sta­ti­sti­schen Durch­schnitts­wert von 17 Arzt­be­su­chen lese kommt mir der Gedan­ke, dass irgend­wer viel häu­fi­ger zum Arzt gehen muß, denn ich war in den letz­ten drei Jah­ren ein ein­zi­ges Mal zu einer Unter­su­chung. Die aller­dings war recht umfang­reich und man könn­te es als eine *Gene­ral­inspek­ti­on* bezeich­nen. Von Kopf bis Fuß durch­ge­checkt, mit der Ver­si­che­rung des Arz­tes ich sei zwar nicht in Top-Form, aber für mein Alter durch­aus *ker­nig*, konn­te ich erfreut die Pra­xis verlassen.
Wie vie­le Pati­en­ten [in % der Alters­grup­pe] - außer mir - nicht zum Arzt gehen zeigt die fol­gen­de Abbildung 

Nun fra­ge ich mich natür­lich zweierlei:

Erstens, ob es in länd­li­chen Gegen­den wirk­lich zu weni­ge Ärz­te gibt, oder ob es mög­li­cher­wei­se eher eine zu hohe, nicht durch Krank­heit begrün­de­te Fre­quenz der Arzt­be­su­che ist die das vor­gau­kelt. Es wird doch gemein­hin behaup­tet, in länd­li­chen Gebie­ten sei die gesund­heit­li­che Bela­stung viel nied­ri­ger als in den hek­ti­schen Groß­städ­ten - also irgend­wie paßt das nicht zusammen.

Zwei­tens, wie es kommt, dass ich in drei Jah­ren nur ein­mal, ande­re Pati­en­ten offen­bar in drei Jah­ren ca. 50 mal in War­te­zim­mern sit­zen. Wenn ich mich so umschaue (ich woh­ne in einer Klein­stadt mit 10.000 Ein­woh­nern) sehe ich mun­te­re Rent­ner umhe­rei­len, auf Bän­ken und in Cafes sit­zen, und die machen mir nicht den Ein­druck als ob sie dahin­sie­chen und der stän­di­gen ärzt­li­chen Betreu­ung bedürfen.

Sind es dann also die jün­ge­ren Mit­bür­ger die die Arzt­pra­xen füllen?
Wel­che Erkran­kun­gen haben all die­se Pati­en­ten, bzw. wor­über kla­gen sie?

Dazu noch eine wei­te­re Abbil­dung, die auf sta­ti­sti­schen Daten von Kran­ken­kas­sen und Bun­des­be­hör­den basiert:

-
Herz-Kreis­lauf­erkran­kun­gen, Mus­keln-Ske­lett-Erkran­kun­gen und Stö­run­gen im Ner­ven­sy­stem sind eher sol­che Fäl­le die in höhe­rem Alter vor­kom­men, bei allen ande­ren darf man eine gleich­mä­ßi­ge Ver­tei­lung in der Bevöl­ke­rung annehmen. 

Ein wesent­li­cher Unter­schied zwi­schen älte­ren und jün­ge­ren Pati­en­ten ist die Dauer:
Jün­ge­re gene­sen schnel­ler, Älte­re lang­sa­mer. Die Wahr­schein­lich­keit eine Krank­heit wie­der 'los zu wer­den' sinkt mit stei­gen­dem Lebens­al­ter, inso­weit ist bei Beschwer­den in höhe­rem Lebens­al­ter man­che Kla­ge durch­aus berechtigt.

Hörst du Hufe, denk an Pfer­de, nicht an Zebras.“ Mit die­sem Lehr­satz ler­nen ange­hen­de Ärz­te, für ihre Dia­gno­se das Nahe­lie­gen­de zuerst in Betracht zu zie­hen. Die Dia­gno­stik ist ein wei­tes Feld. Daher ver­su­chen vie­le Ärz­te durch appa­ra­ti­ve Medi­zin mög­lichst vie­le objek­ti­ve Befun­de zu erhe­ben, bevor sie dar­an gehen, die­se mit Erfah­rungs­wer­ten und Sym­pto­men abzu­glei­chen und dar­aus eine Vor­ge­hens­wei­se für die Behand­lung zu entwickeln.

Vie­le Pati­en­ten hin­ge­gen den­ken zuerst an das Dra­ma­ti­sche, das Exo­ti­sche, an Ein­hör­ner oder Sau­ri­er, nicht an Zebras, und was in den gol­de­nen, bun­ten und son­sti­gen Wochen­blätt­chen ver­brei­tet wird trägt eher zur Ver­wir­rung als zur Auf­klä­rung über Krank­hei­ten bei. Dar­aus ent­wickeln sie dann für sich durch Gesprä­che und Ver­glei­che ["Tan­te Inge hat­te das auch ...."; "Bei Frau Hasen­fuß hat man das erst nicht erkannt ...."] eine (ver­meint­li­che) Dia­gno­se, mit der sie dann zum Arzt kom­men um sich *kurie­ren* zu lassen.

Wor­über sie kla­gen ist mei­stens eine "Befind­lich­keits­stö­rung", kei­ne Krankheit.

Zumal wenn man älter wird knackst es schon mal in den Kno­chen, zwickt einen hier und da etwas, kommt man tage­wei­se nicht so gut vor­an wie sonst, tut es mal hier oder dort etwas län­ger weh .... alles halb so schlimm, es geht meist schnell wie­der vorbei.
Bevor das aller­dings pas­siert gibt es einen Anlaß ein­mal so rich­tig zu stöh­nen, zu kla­gen und sei­nen bal­di­gen Tod vor­her zu sehen ....

Zum Wei­ter­le­sen:

① Über­me­di­ka­ti­on, Unver­hält­nis­mä­ßig­keit http://www.3sat.de/page/?source=/nano/medizin/168919/index.html

② Ursa­chen - tatsächlich/vorgeschoben http://www.fnp.de/ratgeber/familieundlebensart/Haeufige-Arztbesuche-im-Alter-Dahinter-steckt-oft-Einsamkeit;art288,2207070

③ War­te­zeit und Arzt­dich­te https://www.tagesspiegel.de/politik/arztbesuche-ewig-im-wartezimmer/1419300.html

④ Befind­lich­keits­stö­rung https://medlexi.de/Befindlichkeitsst%C3%B6rung

{Erst­ver­öf­fent­li­chung: 18. Sep 2018 um 16:30}

bookmark_borderKlimaforschung: Kleines Klima-1x1

02|2019

Die Situation:

1.   Es wird wärmer 

2.   Grund sind unse­re Aktivitäten 

3.   Zwei­fels­frei ...!   

4.   Die Zeit wird knapp 

5.   Noch kön­nen wir den Kol­laps abwenden 

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6.   DAS KLEIN GEDRUCKTE:   

  • Nur wenn umge­hend und umfas­send der Aus­stoß von CO2 redu­ziert, der Ver­brauch von fos­si­len Brenn­stof­fen ein­ge­dämmt und der Aus­bau der erneu­er­ba­ren Ener­gie­er­zeu­gung beschleu­nigt wird. 
  • 02|2019

    bookmark_borderÜber die missglückten Versuche der Psychologie ....

    sich mit Hil­fe der Mathe­ma­tik & Phy­sik von einer Gei­stes­wis­sen­schaft in eine Natur­wis­sen­schaft zu ent­wickeln ....

    Wie schaf­fe ich zunächst Ver­wir­rung - um dann eine Lösung aus dem Hut zau­bern zu können?

  • - Sub­jek­tiv-selek­ti­ve Betrach­tung der Daten
  • - "Weg­las­sen ist nicht lügen"
  • - Den Leser durch ellen­lan­ge, ver­schach­tel­te, bezugs­frei ein­ge­scho­be­ne Satz­kon­struk­tio­nen davon abhal­ten, den Satz­in­halt zu verstehen
  • - Gekün­stel­te Fach­spra­che durch Anhäu­fung von Fremd­wor­ten und unde­fi­nier­ten Spezialformulierungen

  • Voi­la!
    Schon sind Kom­pe­tenz & Bedeu­tung nachgewiesen ....

    bookmark_borderSchwäche

    .
    Man­che Ver­hal­tens­wei­sen - das beweist die Wis­sen­schaft - sind für die Lebens­er­war­tung ungün­stig. Gefahr lau­ert in vie­len Tätig­kei­ten und manch­mal ist sie nicht ver­bor­gen, son­dern sehr offensichtlich.

    Trotz­dem gehen Vie­le gera­de die­sen 'gefähr­li­chen' Akti­vi­tä­ten nach: Bun­gee-Jum­ping, Auto­rennen, Moun­tain-Biking, ... Natür­lich gibt es auch viel ein­fa­che­re, all­täg­li­che­re Risi­ken: Alko­hol, Rau­chen, Dro­gen zum Beispiel.

    Selbst noch all­täg­li­che­re Ver­hal­tens­wei­sen wie Essen & Trin­ken sind zwar nicht grund­sätz­lich gefähr­lich für unser Leben, sie kön­nen es aber wer­den wenn wir das nor­ma­le Maß des­sen über­schrei­ten, was wir zum Lebens­er­halt brauchen.

    Die Beherr­schung all die­ser poten­ti­el­len Gefah­ren erfor­dert Ent­schei­dun­gen - und wie wir wis­sen geht die Ten­denz oft nicht zum Posi­ti­ven. Wir nei­gen dazu mehr gegen unse­re Erhal­tung zu tun als für sie.

    Alle wol­len mög­lichst lang, glück­lich, gesund und unver­sehrt alt wer­den - und doch scheint es so, als ob Men­schen gera­de­zu zwang­haft genau das Gegen­teil des­sen tun, was die­ses Ziel wahr­schein­lich macht.

    Wir sind schon eine son­der­ba­re Spezies.

     ∙ ▪ ⚫ ▪ ∙ 

    bookmark_borderLeistungszwang vs. Altersleistung

    .
    Mal ganz abge­se­hen von einer all­ge­mei­nen Stim­mung in unse­rem Lan­de nach der sol­che Men­schen die kei­ner 'regel­mä­ßi­gen' Arbeit nach­ge­hen ent­we­der Faul­pel­ze, Schma­rot­zer oder Dumm­köp­fe sind, gibt es noch die älte­ren Mit­bür­ger, die ihr Arbeits­le­ben schon hin­ter sich haben.
    Bei denen wird das Urteil der Arbei­ten­den schon mil­der, sie sind aber den­noch miß­trau­isch beäugt, gel­ten sie doch als die Maden, die in dem Speck leben, den jene zur Ver­fü­gung stel­len, die Arbeit haben. 

    Die Lebens­um­stän­de die­ser Grup­pe sind vor­der­grün­dig para­die­sisch. In Wahr­heit jedoch oft trist und ein­tö­nig. Nur will das so recht nie­mand wissen:
    Der wohl bestall­te, gut situ­ier­te und finanz­kräf­ti­ge Rent­ner macht sich - vor allem beschwo­ren durch die Poli­tik - natür­lich sehr viel bes­ser. Das nur zur Ein­stim­mung, denn ich will auf die Rand­be­rei­che hin­aus, jene Zeit also, wenn die Men­schen als "älte­re Arbeit­neh­mer" bzw. "jun­ge Rent­ner" gelten. 

    Es geht um Lei­stung, bes­ser noch, um Lei­stungs­zwang - und der hört kei­nes­wegs auf wenn das Arbeits­le­ben abge­schlos­sen ist. Weil in der heu­ti­gen Gesell­schaft die Akti­vi­tät zählt. Nur der Rent­ner ist ein guter Rent­ner der sich fit hält, für Kin­der und Enkel mit klei­nen oder gro­ßen Hil­fe­lei­stun­gen ver­füg­bar ist, Frei­zeit­zer­streu­un­gen kul­tu­rel­ler und kari­ta­ti­ver Natur nach­geht und anson­sten 'pfle­ge­leicht' im Umgang mit der Umge­bung lebt.

    Schon ein Blick in die Welt der Haus­tie­re - und fast jeder Haus­halt hat heut­zu­ta­ge einen Hund oder eine Kat­ze als Haus­ge­nos­sen - müß­te doch den Leu­ten ein Licht auf­ge­hen las­sen. Es gibt Pha­sen im Tier­le­ben, die sehr deut­lich zu erken­nen und zu unter­schei­den sind. Nicht immer von glei­cher zeit­li­cher Dau­er, aber doch ähn­lich. Im Ver­gleich gibt es hier Ähn­lich­keit mit dem mensch­li­chen Lebenszyklus.

    Wenn man den Erkennt­nis­sen der Medi­zin und Human­bio­lo­gie ver­traut ver­läuft das Leben jedes Indi­vi­du­ums - in leich­ter Varia­ti­on, ver­steht sich - etwa so (3 Abbil­dun­gen; Quel­le; "click!" vergrößert.):


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    Es ist dem­nach eine dif­fe­ren­zier­te Betrach­tung angezeigt:
    Zwar nimmt die Geschwin­dig­keit der Ver­ar­bei­tung ab, wird jedoch teil­wei­se durch brei­te­re Erin­ne­rung & Erfah­rung kompensiert. 

    Dies konn­te zuvor schon nach­ge­wie­sen wer­den, wobei die Erkennt­nis lau­tet "Die Suche in einer grö­ße­ren Fül­le an abge­spei­cher­ter Infor­ma­ti­on erhöht die Zeit die gebraucht wird eine Ein­zel­in­for­ma­ti­on abzurufen."

    Aller­dings darf das nicht über die Grund­tat­sa­che hinwegtäuschen:
    Die Lei­stung sinkt mit stei­gen­dem Lebens­al­ter nicht tat­säch­lich, son­dern nur dem Anschein nach
    - die gesell­schaft­li­che Erwar­tung trägt dem nicht aus­rei­chend Rech­nung, weil davon wenig bis gar nichts bekannt ist.

    Mus­kel­kraft und die Sen­so­rik sind gemin­dert - pro­por­tio­nal zum stei­gen­den Lebens­al­ter. Dar­an ist kein Zwei­fel, inso­weit gibt es tat­säch­lich eine Lei­stungs­min­de­rung. Dies betrifft - außer in Krank­heits­fäl­len - jedoch nicht die gei­sti­ge Leistung.
     

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    Fazit:
    Für Älte­re ist es nicht leicht sich der Prä­mis­se ewig glei­cher gei­sti­ger, phy­si­scher und sen­so­ri­scher Lei­stungs­fä­hig­keit zu ent­zie­hen, die die natür­li­che Abnah­me ver­leug­net. Das paßt nicht zur "lifestyle"-Erwartung vie­ler jün­ge­rer Leu­te. Altern­de ver­su­chen sich die­ser Erwar­tung zu stel­len. Sie ver­aus­ga­ben sich mehr als ihrer Gesund­heit zuträg­lich ist. Der so ent­ste­hen­de Streß ver­stärkt zusätz­lich die Abnah­me der gei­sti­gen Lei­stungs­fä­hig­keit und führt zu uner­wünsch­tem, vor­zei­ti­gen Verschleiß.
    .
    Es ist also im wohl­ver­stan­de­nen Eigen­in­ter­es­se älte­rer Men­schen sich von den For­de­run­gen nach Akti­vi­tät zu ent­kop­peln und einen eige­nen Rhyth­mus zu fin­den der ihrer tat­säch­li­chen phy­si­schen und psy­chi­schen Situa­ti­on Rech­nung trägt.
    .
    Das läßt sich mit dem bekann­ten Slogan
    "Weni­ger kann oft mehr sein!"
    beschreiben.

     ・ ⚫ ・ 

    Zur Ver­än­de­rung der gei­sti­gen Kapazität:
    " .. Die Beein­träch­ti­gun­gen in der Lern- und Gedächt­nis­lei­stung sind also haupt­säch­lich auf das schlech­te­re Ablau­fen der Arbeits­pro­zes­se (flüs­si­ge Intel­li­genz), nicht aber auf die Kapa­zi­tät der ver­schie­de­nen Spei­cher zurück­zu­füh­ren .. " [Kruse/Lehr/Rott S.357] [Quel­le]

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    Zur Ver­än­de­rung der kör­per­li­chen Aktivität:
    " .. Ohne Zwei­fel ist das Altern ein unaus­weich­li­cher bio­lo­gi­scher Vor­gang, der frü­her oder spä­ter zu objek­ti­vier­ba­ren Lei­stungs­ver­lu­sten führt. Wie aber der Ver­gleich zwi­schen Alters­lei­stungs­sport­lern und gleich­alt­ri­gen Senio­ren­heim­be­woh­nern zeigt, ver­läuft der Alte­rungs­pro­zess indi­vi­du­ell sehr unter­schied­lich und unter­liegt zudem einer Viel­zahl von Ein­fluss­fak­to­ren. Die Ermitt­lung der tat­säch­lich alters­be­ding­ten Lei­stungs­än­de­run­gen ist jedoch nicht tri­vi­al und gelingt auch mit Hil­fe von Längs­schnitt­un­ter­su­chun­gen nicht ohne Wei­te­res. Ein gene­rel­les Pro­blem ist die Abgren­zung alters­be­ding­ter Ein­flüs­se gegen­über Effek­ten, die pri­mär durch ver­än­der­te Lebens­ge­wohn­hei­ten oder Erkran­kun­gen bedingt sind .. " [Quel­le]

     ・ ⚫ ・ 

    Über­ar­bei­te­te Neu­fas­sung; Erst­ver­öf­fent­li­chung: 20. Jun 2015 um 00:09h.

     

    bookmark_borderDer Tod ist gewiss, die Stunde ungewiss ....

    Ein Blick in die Sta­ti­stik beweist eine unum­stöß­li­che Tatsache:
    Wer jen­seits sei­nes sieb­zig­sten Lebens­jah­res ist hat im Mit­tel als Mann noch ca. acht Jah­re, als Frau ca. zwölf Jah­re zu leben. Das ist kei­ne end­gül­ti­ge Aus­sa­ge, denn die­ser Wert ändert sich mit jedem Geburtsjahrgang.

    Was bleibt ist das Bewußt­sein irgend­wann, spä­te­stens in ein paar Jah­ren, mög­li­cher­wei­se schon bald, an der Rei­he zu sein. Die Span­ne ist unge­wiß, aber mit jedem zusätz­li­chen Lebens­jahr wächst die Wahr­schein­lich­keit. Die­ses Bewußt­sein, die­se Erkennt­nis des Unaus­weich­li­chen beglei­tet mich immer mal wie­der, tritt aus dem Unter­be­wuß­ten ins Bewuß­te, füllt mehr oder weni­ger inten­siv mei­ne Gedanken. 

    Nie­mand will *gern* ster­ben, ich auch nicht. Mir geht es gesund­heit­lich gut, bes­ser als man­chem jün­ge­ren Men­schen, das ist ein glück­li­cher Umstand, von dem ich hof­fe, dass er noch recht lan­ge anhält. Schließ­lich ist die Anga­be der "mitt­le­ren Lebens­er­war­tung", wie der Name schon sagt, ein Mit­tel­wert - und da gibt es eine Span­ne nach oben und unten. So kann man - in Abwand­lung der Über­schrift "Der Tod ist gewiss, die Stun­de unge­wiss ...." abge­wan­delt for­mu­lie­ren "Der Tod ist gewiss, Jahr, Tag und Stun­de sind ungewiss .... ".

    Wenn ich mein Leben Revue pas­sie­ren las­se und mich fra­ge "Bin ich bereit?", so lau­tet die Ant­wort "Ja!". Ich glau­be nicht an ein Leben nach dem Tode, an Para­dies oder Höl­le, an eine Wie­der­ge­burt oder Ver­wei­len in einer ener­ge­ti­schen Wol­ke - das Alles sind nach mei­ner Auf­fas­sung Wunsch­ge­bil­de jener Men­schen, die sich mit der End­lich­keit des Seins nicht abfin­den können.

    Als Natur­wis­sen­schaft­ler bin ich über­zeugt ein Teil der beleb­ten Umwelt zu sein. Wenn man ande­re Lebe­we­sen beob­ach­tet, sich bewußt ist, dass der Mensch ledig­lich eine beson­de­re Art unter den Säu­ge­tie­ren ist ¹, dann kann man den Zyklus des Lebens erkennen:
    Geburt, Fort­pflan­zung, Tod - das ist unser Lebens­ver­lauf, unse­re Lebens­auf­ga­be ist die gene­ti­sche Viel­falt der Art zu för­dern, zu deren Exi­stenz und Erhalt bei­zu­tra­gen und dann --- zu ster­ben und Platz zu machen für all die Gene­ra­tio­nen, die nach uns kom­men wer­den. Immer vor­aus­ge­setzt, die Erde wird nicht vor­her durch das Wir­ken der Men­schen² unbe­wohn­bar und öde.

    Als Mensch der gewohnt ist sein Leben in die Hand zu neh­men und nicht dar­auf zu war­ten, dass Ande­re es für mich tun, fin­de ich es ärger­lich die­sen letz­ten Schritt nicht selbst zu bestim­men. Die­se Umge­wiß­heit gefällt mir nicht - und doch schät­ze ich sie zugleich, denn jeder zusätz­li­che Tag ist ein Gewinn.

    Ich bin ein Indi­vi­du­um mit Kör­per und Geist, stirbt der Kör­per und mit ihm das Gehirn, so ist auch der Geist, die Indi­vi­dua­li­tät, mei­ne Per­sön­lich­keit per­du. Kei­ne Gehirn­ak­ti­vi­tät mehr - kein Indi­vi­du­um mehr, kei­ne Kör­per­funk­ti­on, die sich gegen den Ver­fall ins Cha­os wehrt .... und dann folgt die Zer­le­gung in all die che­mi­schen Sub­stan­zen aus denen wir auf­ge­baut sind und über lan­ge Zeit bestehen.

    Und wis­sen Sie, lie­be Lesen­de, was mir das Ster­ben wirk­lich ver­gällt? Es ist die Tat­sa­che, dass ich dann nicht mehr weiß wie es auf die­sem Pla­ne­ten wei­ter geht, was mit Fami­lie, Freun­den, dem Land und der Welt passiert.
    Andererseits: 

    Das Leben aller Ande­ren geht wei­ter. Ein Sand­korn weni­ger in der Wüste - das ist kaum der Rede wert.

    ?

    Ein wesent­li­cher Grund für den Raub­bau an der Natur ist die christ­li­che Leh­re der Mensch als "Abbild Got­tes" sei eine höher­wer­ti­ge Krea­tur und müs­se sich "die Erde unter­tan machen"
    ¹ Zitat: 1.Mose 27-29
    27Und Gott schuf den Men­schen ihm zum Bil­de, zum Bil­de Got­tes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib. 28Und Gott seg­ne­te sie und sprach zu ihnen: Seid frucht­bar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch unter­tan und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Him­mel und über alles Getier, das auf Erden kriecht. 29Und Gott sprach: Seht da, ich habe euch gege­ben aller­lei Kraut, das sich besamt, auf der gan­zen Erde und aller­lei frucht­ba­re Bäu­me, die sich besa­men, zu eurer Speise,…

    ² Zitat:
    Die Vor­stel­lung von der Herr­schafts­stel­lung des Men­schen hat einen nach­hal­ti­gen Ein­fluss auf das von der jüdisch-christ­li­chen Kul­tur gepräg­te Abend­land aus­ge­übt. In Euro­pa und in der Fol­ge in Ame­ri­ka sind die größ­ten Erfin­dun­gen ent­stan­den, die spek­ta­ku­lär­sten Ent­deckun­gen gemacht wor­den, haben sich Tech­nik und Indu­strie am rasan­te­sten ent­wickelt - und all das gegen den erbit­ter­ten Wide­stand der Amts­kir­chen, bis heu­te. Der abend­län­di­sche Mensch war der fau­sti­sche Typ, der mit einem Wis­sens- und For­schungs­drang ohne­glei­chen fer­ne Län­der und Kon­ti­nen­te erober­te und die Geset­ze der Natur auf­deck­te. Denn er war ja mit dem Auf­trag aus­ge­stat­tet, sich die Erde unter­tan zu machen. Doch wie ein Berg­stei­ger, der trotz Unwet­ter­war­nung ein­fach wei­ter­klet­tert, ver­lor der Mensch oft die Gren­zen aus den Augen und ließ es am nöti­gen Respekt vor der Wür­de gegen­über ande­ren Men­schen und vor allem den Tie­ren fehlen.

    So erklär­ten die Kon­qui­sta­do­ren die erober­ten Län­der kur­zer­hand für ihre eige­nen, zwan­gen den Urein­woh­nern ihre Reli­gi­on und Kul­tur auf und schlepp­ten Seu­chen und Krank­hei­ten in die frem­den Län­der. Die Ein­wan­de­rer Nord­ame­ri­kas zer­stör­ten in kür­ze­ster Zeit die ursprüng­li­che Land­schaft samt ihrer Tier­welt und ver­nich­te­ten mit Hil­fe ihrer Waf­fen den größ­ten Teil der india­ni­schen Bevöl­ke­rung. Die Natur mit ihrem unge­heu­ren Reser­voir an Pflan­zen und Bäu­men, mit ihrer Viel­falt an Tie­ren wur­de dem Men­schen zur Vor­rats­kam­mer, in die man gedan­ken­los und unbe­grenzt ein­grei­fen, die man nach Belie­ben aus­pres­sen konn­te. Die Theo­lo­gen und Phi­lo­so­phen lie­fer­ten den ideo­lo­gi­schen Unter­bau, indem sie den Tie­ren eine See­le und jeg­li­ches Emp­fin­den abspra­chen oder den Abstand zwi­schen mensch­li­chem und natür­li­chem Bereich durch die Über­be­to­nung der Ver­nunft und des Ver­stan­des ins Unend­li­che ver­grö­ßer­ten. Aber nicht ein­mal jeder Mensch hat­te das Glück, als ein ver­nünf­ti­ges Wesen betrach­tet zu wer­den. Schwarz- oder rot­häu­ti­gen Men­schen fehl­te nach Mei­nung des wei­ßen Man­nes das Ver­nunft­or­gan, des­halb stell­te er sie auf eine Stu­fe mit den Tie­ren, die man nun ohne beson­de­re Gewis­sens­nö­te umbrin­gen konn­te.
    .. Die Aus­beu­tung der Natur und die Miss­ach­tung ande­rer Men­schen wie auch der Tie­re gehen heu­te unver­fro­ren wei­ter, obwohl jeder weiß, dass wir uns wie der Berg­stei­ger in töd­li­che Gefahr bege­ben. Wir spü­ren bereits die Fol­gen der von Men­schen ver­ur­sach­ten Kli­ma­ver­än­de­rung in Form unge­wöhn­lich häu­fi­ger Tor­na­dos, mas­si­ver Über­schwem­mun­gen, jah­re­lan­ger Dür­re zum Bei­spiel in Ost­afri­ka; wir spü­ren die Fol­gen der unmensch­li­chen Mas­sen­tier­hal­tun­gen oder des che­mi­schen Ein­sat­zes in der Land­wirt­schaft in Form von plötz­lich auf­tre­ten­den Krank­heits­er­re­gern, die unse­re Nah­rung ver­gif­ten; wir müs­sen bereits jetzt erle­ben, dass man­ches, was tech­nisch mög­lich ist, uns selbst im höch­sten Maße gefähr­det: die Gewin­nung der Ener­gie aus der Atom­kraft und nicht zuletzt die ato­ma­ren Waf­fen selbst rich­ten sich schließ­lich gegen die Menschheit. 

    Sie­he hier­zu → Kein 'Ent­kom­men' ....

    bookmark_borderEs besteht ein Zusammenhang ....

    Es besteht ein Zusam­men­hang zwi­schen Bil­dung und Aber­glau­be. Das ist - soweit ich weiß - unbe­strit­ten. Wer über weni­ger natur­wis­sen­schaft­li­che Kennt­nis­se ver­fügt ist dem­nach leich­ter geneigt Natur­phä­no­me­ne als "von Gei­stern ver­ur­sacht" und eige­ne Phan­ta­sien als "medi­ta­ti­ve Erkennt­nis­se" wahr­zu­neh­men. Die Anthro­po­so­phie 'ver­führt' ein­fa­che Gemü­ter leich­ter als klar den­ken­de Menschen. 

    Um es auf den Punkt zu bringen: 
    Ich hal­te der­glei­chen Spin­ne­rei für eine psy­chi­sche Stö­rung!
    Wer - außer einer gei­stig gestör­ten Per­son - glaubt an sol­che 'über­sinn­li­chen Wesen'?
    Hier kommt wie­der Rudolf Stei­ner ins Spiel - Stich­wort: "Wal­dorf­schu­len". Ich bin mir sicher, dass vie­le Eltern, die ihre Kin­der dort unter­rich­ten las­sen, nicht wis­sen auf wel­chem absur­den Fun­da­ment die soge­nann­te "Wal­dorf-Päd­ago­gik" steht.

    Doch nun zum Text den ich hier - als abschrecken­des Bei­spiel - vor­stel­len will. Manch­mal läßt sich schon an der Art der sprach­li­chen Dar­stel­lung fest­stel­len, daß hier Unwis­sen­heit - um nicht zu sagen 'Dumm­heit' - am Werk ist ....

    Dazu dies Bei­spiel, das offen­bar ein Pla­gi­at aus einer Schrift mit dem Titel "Hauch­dünn: 20 Essays über die Wand zwi­schen sinn­li­cher und über­sinn­li­cher Welt von Jostein Sæther" ist, wobei der Text gram­ma­ti­ka­lisch ver­än­dert wur­de - zum Schlech­te­ren! Auch der Bezug auf Stei­ner ist ent­fernt wor­den, denn dann hät­te man die Fäl­schung / das Pla­gi­at schnell ent­lar­ven können.
    [Unver­än­dert zitiert, Her­vor­he­bung (fett) & Nume­rie­rung von mir; Ori­gi­nal­text als → Abbil­dung]:

    1. 1. " .. Wenn ich medi­ta­tiv die Situa­ti­on erreicht habe, im rei­nen Geist zu ver­wei­len, und in einer Begeg­nung mit einem ande­ren Wesen mich befin­de, wie erken­ne ich, dass die­ses Wesen mir wohl­ge­sinnt ist?
       
      Völ­lig unnö­ti­ge Schach­te­lung und Ver­dre­hung des Sat­zes, der hät­te lau­ten kön­nen "Wenn ich im 'rei­nen Geist' ver­wei­le, wie erken­ne ich dann ob ein Wesen, dem ich begeg­ne, mir wohl­ge­son­nen ist?" 
       
    2. 2. Wie unter­schei­de ich zwi­schen Wesen und Wesen?
       
      Wie unter­schei­de ich zwi­schen ver­schie­de­nen Wesen? - das war ja wohl gemeint ....
       
    3. 3. Wie erscheint Luzi­fer, wie erscheint Ahri­man in mei­nem höhe­ren Bewusst­sein?
       
      "Luzi­fer" und "Ahri­man" - tja, da geht es los mit dem Aber­glau­be .... außer­dem müß­te der Satz lau­ten: Wie erschei­nen Luzi­fer und Ahri­man in mei­nem höhe­ren Bewußtsein?
       
    4. 4. Es besteht bei­spiels­wei­se die Situa­ti­on nach einer kar­mi­schen Erkennt­nis über mich selbst, die meh­re­re Sequen­zen aus einer frü­he­ren Inkar­na­ti­on in Ägyp­ten ima­gi­na­tiv zeig­te, aber auch eini­ge Rät­sel hin­ter­ließ, sodass ich einen grö­ße­ren Zusam­men­hang ver­fol­gen will, die den Bezug zur Gegen­wart erhel­len könn­te.
       
      Hä? Eine 'frü­he­re Inkar­na­ti­on' hat­te also 'Erkennt­nis­se' gelie­fert und Rät­sel hin­ter­las­sen - und das soll irgend­wie Bezug zur Gegen­wart haben .... so wirr der Satz auf­ge­baut ist, so wirr ist die gram­ma­ti­ka­li­sche Ver­ar­bei­tung. 'sodass ich den grö­ße­ren Zusam­men­hang ver­fol­gen will' steht irgend­wie iso­liert da, paßt nicht zum Rest des Satzes. 
       
    5. 5. Zunächst las­sen sich kei­ne wei­te­ren Ima­gi­na­tio­nen erbil­den.
       
      Den Zustand "Ima­gi­na­tio­nen" zu haben, nennt man "Ver­lust des Rea­li­täts­be­wußt­seins" - man sieht und hört etwas, was tat­säch­lich nicht vor­han­den ist .... 'erbil­den' - so ein Quatsch: Die Vor­sil­be 'er-' soll wohl 'schmückend' sein - es klingt aber nur geschraubt. Das Wort gibt es nicht.
       
    6. 6. Ich gera­te statt­des­sen in einen beun­ru­hi­gen­den inne­ren Dun­kel, der mich qua­si emp­fiehlt, die Medi­ta­ti­on zu been­den.
       
      Oh, oh! Da schlägt die Gram­ma­tik hef­ti­ge Pur­zel­bäu­me .... Ange­mes­se­ner wäre wohl:
      "Ich gera­te statt­des­sen in ein beun­ru­hi­gen­des, inne­res Dun­kel, das mir emp­fiehlt die Medi­ta­ti­on zu beenden"
       
    7. 7. Was liegt dabei vor?
       
    8. 8. Ist es ein Aus­druck der soge­nann­ten Hüter der Schwel­le, der mich vor der har­ten Erkennt­nis des Kar­mas beschützt?
       
    9. Sind es nun meh­re­re 'Hüter' oder ist es ein 'Hüter'?
      Oha! 'Die har­te Erkennt­nis des Kar­mas' - das muß 'was ganz Schlim­mes sein!
       

    10. 9. Mich anbie­tet, mei­ne Fra­gen zu über­den­ken, sie von aller Ego­is­mus zu befrei­en .. "
    11. [Zitat Ende]
       
      Hier bie­tet sich der Satz an: 
       
      "Mir und mich ver­wech­sel ich nich' das kommt bei mich nich' vor!"
      Der Pla­gia­tor hat den vor­lie­gen­den Text durch meh­re­re Feh­ler im Aus­druck / in der Gram­ma­tik sinn­ent­stellt, schein­bar weil er dach­te, man kön­ne so sei­ne Fäl­schung nicht erkennen. 

    Stel­len Sie sich vor: Es gibt Men­schen, die auf der­glei­chen Gefa­sel her­ein­fal­len und die­sen Betrü­gern abneh­men, dass sie mit irgend­wel­chen Gei­stern in Ver­bin­dung ste­hen. Dann zah­len sie viel Geld um zu erfah­ren, was Ver­stor­be­ne ihnen aus dem Jen­seits (!) noch unbe­dingt zu sagen haben. Der fau­le Zau­ber ist erst zu Ende, wenn das 'Opfer' kei­nen baren Hel­ler mehr besitzt - dann ver­stum­men die Geister .... 


    Redi­gier­te Neu­fas­sung; Erst­ver­öf­fent­li­chung am: 17. Jul 2009 um 20:01h

    bookmark_borderGrundsätzlich wollte ich mich zu diesem Thema nicht mehr äußern ....
    *update* [09.02.2019]

    .... und doch fin­de ich mich wie­der dabei genau das zu tun. Las­sen Sie mich mit einem Zitat beginnen:

    .. Die Bericht­erstat­tung ver­stärkt all­zu­oft Panik und Angst, was im Fal­le des Atten­tats von Mün­chen beson­ders deut­lich wur­de. Und sie ver­mit­telt auch jetzt den Ein­druck, als sei es gera­de beson­ders unsi­cher in Deutsch­land zu leben. Obwohl das Gegen­teil der Fall ist. .. Die­se Äng­ste der Men­schen ste­hen in einem gera­de­zu absur­den Miss­ver­hält­nis zu den tat­säch­li­chen Risi­ken für den Einzelnen.
    Obwohl es also kei­ne Zeit in der Geschich­te gab, in der man so sicher in Mit­tel­eu­ro­pa leben konn­te wie jetzt, neh­men die Äng­ste der Men­schen immer stär­ker zu. Man fühlt sich bedroht von Ter­ro­ris­mus, Amok­läu­fern und Flücht­lin­gen, die angeb­lich so vie­le Straf­ta­ten begehen .. 

    [Quel­le]

    Was mich in mei­nem eige­nen Umfeld trau­rig stimmt ist die Unfä­hig­keit Wahr­heit und Lüge aus­ein­an­der zu hal­ten. Ver­nunft wal­ten zu las­sen und sich von Fak­ten, Plau­si­bi­li­tät, nicht Gerüch­ten, lei­ten zu las­sen bevor eine Mei­nung gebil­det wird. Genau die­se Angst und Ver­un­si­che­rung von denen Stad­ler spricht erle­be ich in den Gesprä­chen der letz­ten Tage und Wochen. Es wird geglaubt was an Gerüch­ten bei face­book, hier stell­ver­tre­tend für die soge­nann­ten "sozia­len" Medi­en genannt, oder in irgend­wel­chen dritt­klas­si­gen Anzei­gen­blätt­chen steht, die Alles abschrei­ben was Zei­len füllt - weil sooo vie­le Men­schen ja nicht lügen kön­nen, ganz im Gegen­teil zur Lügen­pres­se, wo Weni­ge, angeb­lich gesteu­ert, die Unwahr­heit verbreiten.

    Nun ist die Pres­se ins­ge­samt selbst Schuld an die­sem Ver­dacht, hat es doch zu vie­le Bei­spie­le gera­de im letz­ten Jahr­zehnt gege­ben, bei denen der stau­nen­den Öffent­lich­keit etwas ver­mit­telt wur­de was sich spä­ter als Ente her­aus­ge­stellt hat. Grund­säz­lich jedoch gibt es bei uns kei­nen Zwei­fel an dem Wahr­heits­wil­len der Medi­en - ledig­lich die Qua­li­tät der Ver­fol­gung die­ses heh­ren Zie­les läßt manch­mal zu wün­schen übrig. 

    *edit* [09.02.2019]

    Ein­schrän­kend zu den Aus­sa­gen des vori­gen Absat­zes kom­me ich mitt­ler­wei­le zu einer ande­ren Schluss­fol­ge­rung hin­sicht­lich der Absich­ten der Pres­se­or­ga­ne: Sie ver­hal­ten sich - ob nun gezielt ver­an­laßt oder per Zufall, wobei ich zu erste­rem ten­die­re - 'staaats­tra­gend', was bedeu­tet, es wird die aktu­el­le Regie­rungs­po­li­tik nicht hin­ter­fragt son­dern ledig­lich kom­men­tiert.
    LINK: "Ehr­lich sein & trotz­dem irre­lei­ten - geht das?"

    */edit*

    Es wird mir bei­spiels­wei­se immer vor­ge­hal­ten wir leb­ten hier, in einer nord­west­fä­li­schen Klein­stadt, auf einer "Insel der Seli­gen" was Kri­mi­na­li­tät ins­ge­samt, im Ver­gleich zu Gewalt­ver­bre­chen und Eigen­tums­de­lik­ten in ghet­to­ähn­li­chen Berei­chen der Groß­städ­te, oder Über­grif­fe bzw. Straf­ta­ten von Aus­län­dern andern­orts, angeht.

    Was die­se 'Über­zeug­ten' - durch Fäl­le in ihrer Umge­bung alar­miert und schockiert - völ­lig ver­ges­sen ist, dass Sta­ti­stik nicht nach ein­zel­nen Berei­chen fragt, son­dern ein Gesamt­bild, einen Über­blick zeich­net. Da mag es einen oder meh­re­re Schwer­punk­te an Kri­mi­na­li­tät irgend­wo im Lan­de geben. Das ändert den­noch nichts an der sta­ti­sti­schen Aus­sa­ge es gäbe weni­ger Kri­mi­na­li­tät in Deutsch­land als vor zehn Jahren:
    Zwar kann punk­tu­ell die Kri­mi­na­li­tät hoch sein, in der Brei­te muß dem aus mathe­ma­ti­schen Grün­den ein Rück­gang ent­ge­gen stehen! 

    Dazu bedarf es aller­dings zwei­er­lei Fertigkeiten:
    Erstens muß man ein wenig Mathe­ma­tik ver­ste­hen, und zwei­tens muß man zur Abstrak­ti­on in der Lage sein, d.h. sich von der punk­tu­el­len Betrach­tung lösen und eine gene­rel­le Sicht einnehmen.

    Die Über­le­gung war­um die Dar­stel­lung des Herrn Stad­ler den­noch stimmt ist ein­fach. Zwei Drit­tel der Bevöl­ke­rung glau­ben lie­ber eine beque­me Lüge als eine unbe­que­me Wahr­heit. Das ent­spricht in etwa dem Anteil der Men­schen die irra­tio­nal, aus dem Bauch her­aus, 'den­ken'(?) und handeln.

    Ohne Selbst­mit­leid sit­ze ich dann und grüb­le über Don Qui­xo­te [Don Qui­jo­te] und Micha­el Kohl­haas, um schließ­lich bei Götz v. Ber­li­chin­gen zu landen ....

    Aktua­li­sier­te Neu­fas­sung; Erst­ver­öf­fent­li­chung: 31. Jul 2016 um 4:37h

    bookmark_borderAlt & Jung ....

    Es hat schon sei­ne Grün­de, war­um ab einem bestimm­ten Lebens­al­ter Kin­der sich von ihren Eltern lösen und eige­ne Wege gehen ....

    Frü­her war ich der Auf­fas­sung das müß­te nicht so sein.

    Heu­te bin ich geneigt anzu­neh­men, dass das eine Grund­ge­setz­lich­keit der Natur ist, so wie im Früh­jahr die Blät­ter sprie­ßen und im Herbst wie­der run­ter fal­len .... Vie­le Klei­nig­kei­ten, die bei engem Zusam­men­le­ben stö­rend wären, ent­fal­len - und ver­bes­sern so den Umgang mit­ein­an­der - wenn das Kind erst ein­mal in räum­li­cher Fer­ne von den Eltern wohnt. Kin­der müs­sen ihre eige­nen Erfah­run­gen machen kön­nen. Sie müs­sen auch mal selbst auf die Nase fal­len und sich wie­der aufrappeln. 

    Fami­li­en­le­ben bedeu­tet: Frei­heit, Ver­ant­wor­tung und Pflich­ten, aber auch Ver­bun­den­heit in schwie­ri­gen Situa­tio­nen. Das Gan­ze unter dem Mot­to: Es gibt Nichts was unse­ren Zusam­men­halt auf­bre­chen kann, wir ste­hen zusam­men .... und dafür ist es nicht unbe­dingt nötig zusam­men unter einem Dach zu wohnen!
    Natür­lich gehö­ren Lie­be, Gebor­gen­heit und Akzep­tanz der indi­vi­du­el­len Per­sön­lich­keit unter­ein­an­der dazu - ich erwäh­ne es nur der Voll­stän­dig­keit hal­ber, weil ich es eigent­lich für selbst­ver­ständ­lich halte .... 

    Was noch ergänzt wer­den muß:
    Alters­ge­mäße Ein­sicht gehört mit zu einem gedeih­li­chen Mit­ein­an­der, sie zu ver­lan­gen ist kei­ne Zumu­tung den Kin­dern gegen­über, son­dern eine Selbst­ver­ständ­lich­keit, die durch das eige­ne Vor­bild gelebt wer­den soll­te. Weder Kin­der noch Eltern kön­nen zu irgend­ei­nem Zeit­punkt stur auf ihrer Sicht der Welt behar­ren - gefragt ist dem­nach immer Kompromißbereitschaft.

    Eltern ver­su­chen oft die Kin­der zu schüt­zen und das bis ins Erwach­se­nen­al­ter. Den Aus­gleich zwi­schen ange­mes­se­ner Nähe zu und ange­mes­se­nem Abstand von den Eltern zu fin­den ist sicher eine schwie­rige Grat­wan­de­rung, vor allem dann, wenn Eltern ungern 'los­las­sen' wollen ....

    Eine glucken­de Mut­ter, die ihre Kin­der nicht in die Welt las­sen will ist häu­fi­ger das Übel (Väter sind nach mei­ner Erfah­rung meist locke­rer was das angeht). Ein Teil der Kin­der schafft es sich trotz aller gegen­tei­li­gen Wün­sche von Eltern­sei­te abzu­set­zen, man­che aber nur, um sich wie­der in eine Abhän­gig­keit von einem Part­ner zu bege­ben und nicht den Schritt in die Eigen­stän­dig­keit zu schaf­fen. Ande­re sit­zen lie­ber noch zu Hau­se im Nest. Mit der Kon­se­quen­z, dass es des Öf­te­ren hef­tig­ste Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen Alt und Jung gibt. Aber noch nicht hef­tig genug für man­che Jun­gen, um den end­gül­ti­gen Absprung zu schaffen.

    Schlimm ist es immer dann, wenn Kin­der den Eltern zur Last wer­den und sie das zu spü­ren bekom­men. Das Urver­trau­en, dass Kin­der zu ihren Eltern haben, wird dadurch zer­stört. Mir scheint das der schlimm­ste Fall von Ver­sa­gen der Eltern zu sein.


    Neu­fas­sung unter Ein­be­zie­hung frü­he­rer Kommentare;
    Erst­ver­öf­fent­li­chung: 28.06.2008; 17:11h.

    bookmark_borderParallelen

    bildzitat
     

    world   Das etwas 'schief gelau­fen' ist bei der Inter­gra­ti­on und "Wie­der­ver­ei­ni­gung" des Osten Deutsch­lands dürf­te mitt­ler­wei­le auch dem letz­ten Bür­ger unse­rer Repu­blik auf­ge­fal­len sein. War­um das so ist wird in einem intel­li­gen­ten Essay von Frank Rich­ter dar­ge­stellt. Das Buch ist ab März erhältlich. 

    Bei "kraut­re­por­ter" wur­de eine Zusam­men­fas­sung ver­öf­fent­licht in der es ein­gangs heißt:

      .. Er war Chef der Säch­si­schen Lan­des­zen­tra­le für poli­ti­sche Bil­dung, als der Auf­stieg von Pegi­da begann. Mit „Hört end­lich zu!” hat er einen der span­nend­sten Debat­ten­bei­trä­ge zur poli­ti­schen Lage Deutsch­lands geschrie­ben. Er zeigt dar­in, wel­che Feh­ler wir im Umgang mit Pegi­da began­gen haben. Und war­um die Erfah­run­gen der Ost­deut­schen mehr Beach­tung verdienen .. 

    Je län­ger ich gele­sen habe desto mehr ist mir auf­ge­fal­len wel­che Par­al­le­le zwi­schen Reli­gi­on und dem Wachs­tums­glau­be des Neo­li­be­ra­lis­mus besteht. In bei­den Ideo­lo­gien wird den 'Gläu­bi­gen' das selb­stän­di­ge Den­ken unter­sagt. Sobald die Schäf­chen anfan­gen Fra­gen zu stel­len kommt es zu Zwei­feln an der Gül­tig­keit der Aus­sa­gen. Ewi­ges Wachs­tum geht zu Lasten der Umwelt - und wenn Reli­gi­on hin­ter­fragt wird bricht das Gedan­ken­ge­bäu­de man­gels greif­ba­rer, zufrie­den­stel­len­der Begrün­dung zusammen.

    Kein Wun­der also, wenn sich Par­tei­en "christ­lich" nen­nen - ohne tat­säch­lich christ­lich zu han­deln - son­dern den wirt­schaft­li­chen Erfolg als Maß für den Wert eines Men­schen pro­pa­gie­ren. Glück­li­cher­wei­se gibt es immer mehr jun­ge Men­schen die die­ser sehr ein­sei­ti­gen Betrach­tung skep­tisch gegen­über ste­hen und statt­des­sen erken­nen, dass "glück­lich sein" nicht von Geld abhängt. Folg­lich geht das Stre­ben nach mehr frei­er Zeit, in der selbst gewähl­te Zie­le ver­folgt wer­den kön­nen. Glei­cher­ma­ßen führt es zu wach­sen­der Kir­chen­fer­ne. Das beob­ach­ten natür­lich die gro­ßen Reli­gio­nen mit zueh­men­dem Miß­trau­en und die ersten Gegen­be­we­gun­gen sind bereits zu beobachten.

    Die christ­li­chen Amts­trä­ger und ihre Hel­fers­hel­fer in poli­ti­schen Ämtern hau­en zuneh­mend auf Kri­tik ein - sie stel­len wo sie nur kön­nen Ver­nunft und wis­sen­schaftl­ci­he Erkennt­nis­se in Fra­ge. Wir sind geneigt das vor allem in den U.S.A. zu bemän­geln - wäh­rend­des­sen läuft es bei uns still und lei­se, ohne gro­ße Beach­tung, schon in der glei­chen Richtung. 

    Dazu ein Beispiel:
    Erschreckend fand ich, dass 7% [ande­re Quel­len bis zu 10%] aller ange­hen­den und schon im Vor­be­rei­tungs­dienst befind­li­che Bio­lo­gie­leh­rer die Evo­lu­ti­on nicht ken­nen oder akzep­tie­ren. Reli­gi­ös Vor­ge­präg­te sind da in der Mehr­zahl, athe­istisch Den­ken­de stel­len die Minderheit.

    Es wird hier deut­lich, wie die Redu­zie­rung der natur­wis­sen­schaft­li­chen Fächer, ins­be­son­de­re der Bio­lo­gie, sich nun­mehr nach Jahr­zehn­ten auswirkt:
    Was nicht gelehrt wird wird durch Hören­sa­gen und Mei­nung ersetzt ....
    Anhand die­ses Bei­spiels wird eben­so deut­lich war­um es an Aus­bil­dung in Fra­gen der Wirt­schaft an unse­ren Schu­len mangelt:
    Wer zuviel dar­über weiß geht den Neo­li­be­ra­len nicht so leicht auf den Leim!