bookmark_border... eine wissenschaftliche Grundeinstellung ...

Ver­tei­di­gung der Wis­sen­schaft gegen Ver­leug­nung, Betrug und Pseudowissenschaft

Über­set­zung :
".. eine „wis­sen­schaft­li­che Hal­tung“, bei der die Evi­denz {mit beson­de­rem Wahr­heits­an­spruch auf­tre­ten­de voll­stän­di­ge Ein­sicht} im Vor­der­grund steht, und die Bereit­schaft der Wis­sen­schaft­ler, Theo­rien auf der Grund­la­ge neu­er Evi­denz zu ändern. Die Behaup­tung, der Kli­ma­wan­del sei kei­ne fest­ge­leg­te Wis­sen­schaft, die Evo­lu­ti­on sei "nur eine Theo­rie", und Wis­sen­schaft­ler ver­schwör­ten sich, um die Wahr­heit über Impf­stof­fe aus der Öffent­lich­keit zu ver­ban­nen, ist eine Grund­ar­gu­men­ta­ti­on im rhe­to­ri­schen Reper­toire eini­ger Politiker .."

Ori­gi­nal (ange­passt):
Defen­ding Sci­ence from Deni­al, Fraud, and Pseudoscience
» .. a “sci­en­ti­fic atti­tu­de” in an empha­sis on evi­dence and sci­en­tists’ wil­ling­ness to chan­ge theo­ries on the basis of new evi­dence. For exam­p­le, claims that cli­ma­te chan­ge isn’t sett­led sci­ence, that evo­lu­ti­on is “only a theo­ry,” and that sci­en­tists are con­spi­ring to keep the truth about vac­ci­nes from the public are stap­les of some poli­ti­ci­ans’ rhe­to­ri­cal repertoire .. «
[Pro­mo­ti­on for Quel­le]

Was ist stets leich­ter als sich in ein bestimm­tes The­ma einzuarbeiten?
Zu behaup­ten das Thema
- sei irrelevant;
- sei noch nicht end­gül­tig erforscht;
- wer­de noch zwi­schen Wis­sen­schaft­lern diskutiert;
- sei ent­we­der ver­al­tet, über­holt oder noch zu neu um dar­über genug zu wissen;
- sei in die­sem Zusam­men­hang nicht von Bedeutung.

Die Fül­le an Aus­re­den ist groß. Tat­säch­li­ches Wis­sen ist rar. Geschwa­fel statt Wis­sen ist wohl­feil, denn reden ohne etwas aus­zu­sa­gen wird immer belieb­ter unter Poli­ti­kern. Sie stu­die­ren Muster­sät­ze ein, die wenig aus­sa­gen aber über­zeu­gend klingen.

Glau­ben Sie nicht?


Dann suchen Sie mal bei you­tube oder ähn­li­cher Quel­le nach Reden der bekann­te­sten Poli­ti­ker - ich fin­de das beste Bei­spiel ist Frau von der Ley­en. Sie begnügt sich nicht mit lee­ren Phra­sen, sie tischt völ­lig *cool* die drei­ste­sten Lügen mit gewin­nen­dem Lächeln auf.

Das muss man erst 'mal können.
 

 
Und wie war das mit der Wis­sen­schaft von wei­ter oben?
Das war ein "Auf­hän­ger" für das Politiker-bashing.

Aber nun doch noch ganz ernsthaft:
Wis­sen­schaft trifft des­we­gen kei­ne end­gül­ti­gen Aus­sa­gen, weil es an jeder Erkennt­nis im Lau­fe wei­te­rer For­schung etwas zu ver­bes­sern, zu ändern oder ein­zu­schrän­ken gilt. Es ist ein dyna­mi­scher Pro­zess, der immer den jewei­li­gen Wis­sens­stand dar­stellt. Die Metho­den der For­schung ändern sich, die Ergeb­nis­se wer­den immer genau­er, weil die Mes­sun­gen prä­zi­ser und die Maß­stä­be immer klei­ner werden.

"Hypo­the­se" bedeu­tet nicht 'Unsi­cher­heit', son­dern "gesi­cher­tes Wis­sen mit der Mög­lich­keit und Not­wen­dig­keit es in der Zukunft wei­ter zu prä­zi­sie­ren". Das ist es was Wis­sen­schaft­ler antreibt: 

Mehr zu klä­ren, abzu­si­chern, der end­gül­ti­gen Erkennt­nis näher zu kommen.

Wenn Ihnen also näch­stens wie­der jemand zu erklä­ren ver­sucht Wis­sen­schaft­ler wür­den Sie belü­gen oder ihnen etwas vor­ent­hal­ten wis­sen Sie es nun bes­ser und kön­nen den wah­ren Lüg­ner entlarven.


*edit* (16.08.2019)
Eine Pas­sen­de Abhand­lung aus "zeit online" | [Ver­schwö­rungs­theo­rien: Epstein, Epstein, alles muss ver­steckt sein]; Jan Skud­la­rek; 15. August 2019, 20:03 h."

" .. Wer eine Aus­sa­ge in den Raum stellt, muss lie­fern. Argu­men­te. Bele­ge. Bewei­se. So war es jeden­falls frü­her. Heu­te, in der Epo­che des Anti­fak­ti­schen, gel­ten Bele­ge und Bewei­se nicht etwa als abge­wer­tet (schon das wäre schlimm genug), nein, oft sind sie schlicht­weg schnurz­piep­egal. Man braucht sie nicht im Dis­kurs. Der Kon­spi­ra­tio­nist, der sich selbst natür­lich "Wahr­heits­su­cher" nennt oder "kri­ti­scher Geist", befin­det sich in der beque­men Lage, dass allein durch die Unter­stel­lung böser Absich­ten ein Aha- oder auch ein Ja-klar-Effekt bei sei­nen Mit­men­schen ent­steht. Bei sol­chen Mit­men­schen jeden­falls, die auch kri­ti­sche Gei­ster sein möch­ten, aber auf seriö­se (und müh­sa­me) Ver­fah­rens­wei­sen von Wis­sen­schaft, For­schung oder inve­sti­ga­ti­vem Jour­na­lis­mus pfeifen .. "

bookmark_borderWechselwirkungen

Herr Schla­bon­ski hat kürz­lich in einem Kom­men­tar eine Wech­sel­wir­kung ange­spro­chen:

".. Kein Tier auf der Welt geht mit der­sel­ben nach­hal­tig um, sie alle wer­den nur von ihren Freß­fein­den und/oder durch Nah­rungs­man­gel dar­an gehin­dert, auf Dau­er “über ihre Ver­hält­nis­se zu leben” .."

Die­se Aus­sa­ge kommt den wah­ren Bedin­gun­gen schon recht nahe, ist aber nicht wis­sen­schaft­lich-prä­zi­se, des­halb hier ein paar Aus­füh­run­gen zum Stand der bio­lo­gi­schen Forschung:

Es gibt zwi­schen Jäger und Beu­te (bei den Pflan­zen­fres­sern natür­lich zwi­schen Nahrungspflanze(-n) und Nah­rungs­su­chen­den) eine Wech­sel­be­zie­hung, die man als "Mas­sen­wech­sel" bezeich­net - es ist in etwa eine sinus­kur­ven­ähn­li­che Bewegung.

Gibt es vie­le Fres­ser, dann wer­den die Zah­len der Gefres­se­nen stark redu­ziert. Die Räu­ber fin­den weni­ger Nah­rung und ihre Nach­kom­men­schaft sinkt. Die Beu­te­spe­zi­es erho­len sich und die Indi­vi­du­en­zahl wächst. Als Fol­ge wer­den durch bes­se­re Ernäh­rung die Räu­ber wie­der mehr und so geht das im Wech­sel immer wei­ter .... sofern nicht ande­re Ereig­nis­se auftreten.

Eine Stö­rung die­ses Ablau­fes durch den Men­schen bringt nicht nur dies eine Gleich­ge­wicht zum Wan­ken! Wenn man sich vor­stellt, dass wie­der­um die­se Beu­te­tie­re von ihrer Nah­rung - ande­re Tie­re oder Pflan­zen - abhän­gig sind, so wird schnell klar, dass es sich bei die­sem 'öko­lo­gi­schen Gleich­ge­wicht'¹,² um ein fein aus­ta­rier­tes Gefü­ge han­delt, in dem die gering­ste Stö­rung weit­rei­chen­de Fol­gen hat.

Man kann sich das - stark ver­ein­facht! - wie ein Mobi­le vorstellen:
Eine gerin­ge Aus­len­kung auf einer Sei­te bedingt eine Stö­rung auf der ande­ren Seite.

¹Lexi­kon der Bio­lo­gie: öko­lo­gi­sches Gleichgewicht
²WIKIPEDIA: Öko­lo­gi­sches Gleichgewicht

Abbil­dung "Räu­ber-Beu­te-Bezie­hung" CC BY-SA 3.0  Cur­tis New­ton; 10:55, 20. Apr. 2010 (CEST). Ori­gi­nal uploa­der was Läm­pel at de.wikipedia 17:50, 09. Mai 2007 (CEST).

Abbil­dung "Mobi­le" CC BY-SA 2.0; Mobi­le (sculp­tu­re) in the style of Alex­an­der Cal­der; Hoch­ge­la­den: 13. Sep­tem­ber 2006

bookmark_borderSammelsurium XXV
*update*


 

Biologen irren (auch mal)

[Deutsch­land]
MERKE: Nicht alles was bio­lo­gisch klingt oder Bio­lo­gen sagen ist Bio­lo­gie. Oder auto­ma­tisch wahr.   

____________________________________________________________

°°°
[hpd.de; Huma­ni­sti­scher Pressedienst]

____________________________________________________________

 

Die­ses Bei­spiel zeigt sehr ein­deu­tig, wie einer, der von Bio­lo­gie nichts ver­steht (unte­rer Kom­men­tar), sich erklärt, dass der Bio­lo­ge kei­ne Ant­wort auf sei­nen Kom­men­tar bekommt.

Rich­tig ist die Schluss­fol­ge­rung schon des­we­gen nicht, weil die Äuße­run­gen des Bio­lo­gen schlicht­weg falsch, *unbio­lo­gisch* sind:
1. Die gene­ti­sche Ver­än­de­rung an allen Lebe­we­sen ist rein zufäl­lig - wäh­rend die Ver­än­de­run­gen durch Zucht oder Gen­ma­ni­pu­la­ti­on gezielt mit einem Zweck ver­bun­den sind.
2. Spon­ta­ne Ände­run­gen oder Zucht sind lang­sa­me Pro­zes­se und da sie ohne mensch­li­ches Zutun ablau­fen ster­ben ungün­sti­ge Kom­bi­na­tio­nen oder Eigen­schaf­ten aus - anders als bei der Gen­tech­nik, wo sie erhal­ten wer­den wenn sie dem Mani­pu­la­ti­ons­zweck dienen.
3. Ein Bei­spiel - ein beson­ders posi­ti­ves Bei­spiel! - für die Gen­tech­nik (hier die Her­stel­lung von Lab für die Käse­her­stel­lung) bedeu­tet schon lan­ge nicht, dass alle Mani­pu­la­tio­nen glei­cher­ma­ßen sinn­voll und unge­fähr­lich sind.
Viel­leicht wäre es sogar bes­ser auf die­se künst­li­che Pro­duk­ti­on von Lab zu ver­zich­ten wenn man unter­stellt, dass Käse aus der Milch von Hoch­lei­stungs­kü­hen gemacht wird - und das ver­ur­sacht Umwelt­schä­den - da wäre es doch klü­ger weni­ger Lab zu haben, weni­ger Käse zu pro­du­zie­ren (nur aus tie­ri­schem Lab, wenig­stens so lan­ge Käl­ber noch geschlach­tet wer­den) und so die Umwelt zu schonen. 

Es ist zwar kor­rekt, dass bei der Mani­pu­la­ti­on gezielt vor­ge­gan­gen wird, doch es ist dadurch nicht der Beweis erbracht, das sei 'unge­fähr­lich'! Ganz im Gegen­teil: Die Fol­gen von sol­chen Mani­pu­la­tio­nen - soll­ten die­se Orga­nis­men irgend­wie in die Umwelt 'ent­wi­schen' - sind völ­lig unklar. Sie kön­nen Alles sein: Von Fran­ken­steins Mon­ster bis rosa­ro­tem Ein­horn, bild­lich gespro­chen. Nie­mand kann das voraussagen.

Ignoranz

[U.S.A.]
Die Ver­kör­pe­rung die­ser Asimov'schen Aus­sa­ge ist der der­zei­ti­ge Prä­si­dent. Und vie­le der von ihm aus­ge­wähl­ten Amts­trä­ger. Und bestimmt von fast allen sei­ner Wäh­ler.   

____________________________________________________________

°°°

____________________________________________________________

 
Über­set­zung:

In den Ver­ei­nig­ten Staa­ten herrscht eine Kul­tur der Unwis­sen­heit, und das war schon immer so. Die Bela­stung durch Anti­in­tel­lek­tua­lis­mus schlän­gelt sich wie ein roter Faden durch unser poli­ti­sches und kul­tu­rel­les Leben, getra­gen von der fal­schen Vor­stel­lung, dass Demo­kra­tie bedeu­tet, dass "mei­ne Igno­ranz eben­so gut ist wie dein Wis­sen".[Isaac Asi­mov]

Islam - Scharia

[Deutsch­land]
Wie pas­sen die bei­den Titel, d.h. die dahin­ter ste­hen­den Arti­kel zusam­men? Es wird hier deut­lich, war­um es so schwer ist sich dem The­ma "ISLAM" zu nähern, denn egal aus wel­chem Blick­win­kel man es betrach­tet: Selbst wenn man welt­an­schau­lich neu­tral her­an­geht stößt man auf die Unver­ein­bar­keit - reli­giö­se Geset­ze nicht mehrüber welt­li­che zu stel­len ist ein wesent­li­ches Merk­mal der *Auf­klä­rung* gewe­sen und unver­zicht­bar für unse­re heu­ti­ge Sicht der Welt.
Es sei denn, man gehört den 'reli­giö­sen Arbeits­krei­sen' der Par­tei­en an .....  

____________________________________________________________

°°°
[hpd.de; Huma­ni­sti­scher Pressedienst]

____________________________________________________________

 

Schlechte Mundgesundheit und unregelmäßige Zahnarztbesuche

[U.S.A. / Deutschland]
Zuviel Hygie­ne ist manch­mal schlim­mer als zu wenig! Das ist wenig­stens der Befund einer Stu­die, die in www.journalmed.de bespro­chen wur­de und aus den USA stammt..  

____________________________________________________________

°°°
°°°
[EU-Stu­die: Schlech­te Mund­ge­sund­heit und unre­gel­mä­ßi­ge Zahn­arzt­be­su­che stei­gern Krebs­ri­si­ko]

____________________________________________________________

 

Seit Jah­ren behaup­te ich, dass es nicht gut sein kann mit che­mi­schen Keu­len gegen die unse­ren Kör­per besie­deln­den Kei­me (Bak­te­ri­en, Viren, Pil­ze) vor­zu­ge­hen. Das gilt für die Haut und Kör­per­höh­len (die bio­lo­gisch betrach­tet über­wie­gend, mit Aus­nah­me des Ver­dau­ungs­trak­tes, Haut­ein­stül­pun­gen sind).
Wie jetzt im Rah­men einer Stu­die zur den Risi­ken von Krebs der obe­ren Luft- und Spei­se­we­ge her­aus­ge­fun­den wur­de, för­dern auch die anti­sep­ti­schen Mund­spü­lun­gen das Krebsrisko.
Die Stu­die stammt aus USA. Dort emp­feh­len die Her­stel­ler die­ser Mund­spü­lun­gen die mehr­mals täg­li­che Benut­zung ihres Pro­duk­tes (!), min­de­stens aber nach jeder Nah­rungs­auf­nah­me. Klar, Zäh­ne put­zen ist unbe­que­mer und dau­ert etwas län­ger - aber offen­sicht­lich ist es risi­ko­lo­ser als Mund­spü­lun­gen. Bequem­lich­keit hat also, wie stets, ihren Preis.

Siebenköpfige Hydra ...?

[Deutsch­land]
Für vie­le Jah­re war die Frau buden­zau­be­rin stets an vor­der­ster Front wenn es dar­um ging schwer­ste Stra­fen gegen alle mög­li­chen Mis­se­tä­ter zu ver­hän­gen, bei­spiels­wei­se die Todes­stra­fe für Kinderschänder.

Ich dach­te schon sie blie­be nun weg und ver­schon­te die Welt von ihren teils irren abwe­gi­gen Ideen und Sicht­wei­sen - aber neiii­in! - sie ist wie­der da. Mer­cy, bewahre, .... 

____________________________________________________________

°°°
[wvs]

____________________________________________________________

 

Alle* außer der Frau buden­zau­be­rin sind dumm, doof oder unterbelichtet:
Leh­re­rin­nen, Kin­der­gärt­ne­rin­nen, ande­re Müt­ter, Ver­käu­fe­rin­nen ... Män­ner sowie­so, etc. - wann immer die­se Frau irgend­wie in 'ihren Krei­sen' gestört wird ist das Anlass (ver­bal) zuzu­schla­gen, mit dem Ziel der völ­li­gen Unter­wer­fung und Zer­stö­rung des Objek­tes ihres Has­ses und Unmutes. 

Da kennt sie nichts, die Frau budenzauberin!

_____________________________________________ 

* ihre Kum­pel­in­nen und unter­wür­fi­ge Män­ner ausgenommen.

* u p d a t e *

Arabische Ziffern

[U.S.A.]
Eine Umfra­ge die US-Ame­ri­ka­ner wäh­rend eini­ger Tage beant­wor­ten konn­ten stel­le ich hier noch als Bild vor - mit der Anmer­kung, dass das Ergeb­nis bei uns mög­li­cher­wei­se nicht viel bes­ser aus­se­hen wür­de..  

____________________________________________________________

°°°
[http://www.dailycartoonist.com/; Car­toon Pres­se­dienst für Cartoonisten]

____________________________________________________________

 

Über­set­zung des Bildtextes:

Soll­ten Schu­len in Ame­ri­ka Ara­bi­sche Zif­fern als Teil des Cur­ri­cu­lums unterrichten?

[Alle Ant­wor­ten in mei­nem Post­fach | Gewich­tet gemäß US Cen­sus Richt­li­ni­en nach Geschlecht und Alter, 18 Jah­re und älter. | Feh­ler ± 3% | 3.624 Ant­wor­ten im Zeit­raum zwi­schen 07. und 11. Mai 2019 | gene­riert mit 'Civic Sci­ence'© am 11. Mai 2019 um 14:45 EDT {Eastern Daylight Time}]

bookmark_border"Lerne klagen ohne zu leiden!"

Der durch­schnitt­li­che deut­sche Rent­ner sitzt min­de­stens 17 mal pro Jahr in den War­te­zim­mern der Nati­on [Daten aus/von GEK-Report 2008 und DAZ 03/2016].
In der neben­ste­hen­den Abbil­dung sind die Anzahl der Besu­che mit ihrem pro­zen­tua­len Anteil an Besu­chen ins­ge­samt dargestellt.
Das las ich kürz­lich in einer Rand­no­tiz zu einem Arti­kel zum Ärz­te­not­stand auf dem *fla­chen Land*, also jen­seits der Ver­lockun­gen von Ein­kaufs­pas­sa­gen und inner­städ­ti­schen Fuß­gän­ger­zo­nen in den Metro­po­len Deutschlands.

Schaut man sich die Dar­stel­lun­gen zur Sta­ti­stik an, so fällt auf: Es gibt zwi­schen den rei­nen Zah­len und vor­han­de­nen Dar­stel­lun­gen Dis­kre­pan­zen - die sind aller­dings nicht gra­vie­rend. Daher wer­den sie wohl nicht exakt, aber nähe­rungs­wei­se rich­tig sein.

*edit* Der Herr bloed­bab­b­ler hat sich die Mühe gemacht die aktu­el­le­ren Zah­len zu suchen und stieß auf ein ähn­lich ver­wir­ren­des Bild. Man muss wohl damit leben, dass wegen der Ver­schie­den­heit der gemes­se­nen Daten nur eine annä­hern­de Aus­sa­ge mög­lich ist.*/edit*

Dazu ein Zitat [tages­spie­gel]:

» .. sei­en die Deut­schen „nach ver­füg­ba­ren Infor­ma­tio­nen wei­ter­hin welt­weit Spit­zen­rei­ter bei Arzt­kon­tak­ten“ .. Berech­nun­gen zufol­ge kamen die nie­der­ge­las­se­nen Medi­zi­ner 2007 auf ins­ge­samt 1,48 Mil­li­ar­den Pati­en­ten­kon­tak­te – das macht 5,2 Mil­lio­nen Arzt­be­su­che pro Werktag .. «

Wenn ich den sta­ti­sti­schen Durch­schnitts­wert von 17 Arzt­be­su­chen lese kommt mir der Gedan­ke, dass irgend­wer viel häu­fi­ger zum Arzt gehen muß, denn ich war in den letz­ten drei Jah­ren ein ein­zi­ges Mal zu einer Unter­su­chung. Die aller­dings war recht umfang­reich und man könn­te es als eine *Gene­ral­inspek­ti­on* bezeich­nen. Von Kopf bis Fuß durch­ge­checkt, mit der Ver­si­che­rung des Arz­tes ich sei zwar nicht in Top-Form, aber für mein Alter durch­aus *ker­nig*, konn­te ich erfreut die Pra­xis verlassen.
Wie vie­le Pati­en­ten [in % der Alters­grup­pe] - außer mir - nicht zum Arzt gehen zeigt die fol­gen­de Abbildung 

Nun fra­ge ich mich natür­lich zweierlei:

Erstens, ob es in länd­li­chen Gegen­den wirk­lich zu weni­ge Ärz­te gibt, oder ob es mög­li­cher­wei­se eher eine zu hohe, nicht durch Krank­heit begrün­de­te Fre­quenz der Arzt­be­su­che ist die das vor­gau­kelt. Es wird doch gemein­hin behaup­tet, in länd­li­chen Gebie­ten sei die gesund­heit­li­che Bela­stung viel nied­ri­ger als in den hek­ti­schen Groß­städ­ten - also irgend­wie paßt das nicht zusammen.

Zwei­tens, wie es kommt, dass ich in drei Jah­ren nur ein­mal, ande­re Pati­en­ten offen­bar in drei Jah­ren ca. 50 mal in War­te­zim­mern sit­zen. Wenn ich mich so umschaue (ich woh­ne in einer Klein­stadt mit 10.000 Ein­woh­nern) sehe ich mun­te­re Rent­ner umhe­rei­len, auf Bän­ken und in Cafes sit­zen, und die machen mir nicht den Ein­druck als ob sie dahin­sie­chen und der stän­di­gen ärzt­li­chen Betreu­ung bedürfen.

Sind es dann also die jün­ge­ren Mit­bür­ger die die Arzt­pra­xen füllen?
Wel­che Erkran­kun­gen haben all die­se Pati­en­ten, bzw. wor­über kla­gen sie?

Dazu noch eine wei­te­re Abbil­dung, die auf sta­ti­sti­schen Daten von Kran­ken­kas­sen und Bun­des­be­hör­den basiert:

-
Herz-Kreis­lauf­erkran­kun­gen, Mus­keln-Ske­lett-Erkran­kun­gen und Stö­run­gen im Ner­ven­sy­stem sind eher sol­che Fäl­le die in höhe­rem Alter vor­kom­men, bei allen ande­ren darf man eine gleich­mä­ßi­ge Ver­tei­lung in der Bevöl­ke­rung annehmen. 

Ein wesent­li­cher Unter­schied zwi­schen älte­ren und jün­ge­ren Pati­en­ten ist die Dauer:
Jün­ge­re gene­sen schnel­ler, Älte­re lang­sa­mer. Die Wahr­schein­lich­keit eine Krank­heit wie­der 'los zu wer­den' sinkt mit stei­gen­dem Lebens­al­ter, inso­weit ist bei Beschwer­den in höhe­rem Lebens­al­ter man­che Kla­ge durch­aus berechtigt.

Hörst du Hufe, denk an Pfer­de, nicht an Zebras.“ Mit die­sem Lehr­satz ler­nen ange­hen­de Ärz­te, für ihre Dia­gno­se das Nahe­lie­gen­de zuerst in Betracht zu zie­hen. Die Dia­gno­stik ist ein wei­tes Feld. Daher ver­su­chen vie­le Ärz­te durch appa­ra­ti­ve Medi­zin mög­lichst vie­le objek­ti­ve Befun­de zu erhe­ben, bevor sie dar­an gehen, die­se mit Erfah­rungs­wer­ten und Sym­pto­men abzu­glei­chen und dar­aus eine Vor­ge­hens­wei­se für die Behand­lung zu entwickeln.

Vie­le Pati­en­ten hin­ge­gen den­ken zuerst an das Dra­ma­ti­sche, das Exo­ti­sche, an Ein­hör­ner oder Sau­ri­er, nicht an Zebras, und was in den gol­de­nen, bun­ten und son­sti­gen Wochen­blätt­chen ver­brei­tet wird trägt eher zur Ver­wir­rung als zur Auf­klä­rung über Krank­hei­ten bei. Dar­aus ent­wickeln sie dann für sich durch Gesprä­che und Ver­glei­che ["Tan­te Inge hat­te das auch ...."; "Bei Frau Hasen­fuß hat man das erst nicht erkannt ...."] eine (ver­meint­li­che) Dia­gno­se, mit der sie dann zum Arzt kom­men um sich *kurie­ren* zu lassen.

Wor­über sie kla­gen ist mei­stens eine "Befind­lich­keits­stö­rung", kei­ne Krankheit.

Zumal wenn man älter wird knackst es schon mal in den Kno­chen, zwickt einen hier und da etwas, kommt man tage­wei­se nicht so gut vor­an wie sonst, tut es mal hier oder dort etwas län­ger weh .... alles halb so schlimm, es geht meist schnell wie­der vorbei.
Bevor das aller­dings pas­siert gibt es einen Anlaß ein­mal so rich­tig zu stöh­nen, zu kla­gen und sei­nen bal­di­gen Tod vor­her zu sehen ....

Zum Wei­ter­le­sen:

① Über­me­di­ka­ti­on, Unver­hält­nis­mä­ßig­keit http://www.3sat.de/page/?source=/nano/medizin/168919/index.html

② Ursa­chen - tatsächlich/vorgeschoben http://www.fnp.de/ratgeber/familieundlebensart/Haeufige-Arztbesuche-im-Alter-Dahinter-steckt-oft-Einsamkeit;art288,2207070

③ War­te­zeit und Arzt­dich­te https://www.tagesspiegel.de/politik/arztbesuche-ewig-im-wartezimmer/1419300.html

④ Befind­lich­keits­stö­rung https://medlexi.de/Befindlichkeitsst%C3%B6rung

{Erst­ver­öf­fent­li­chung: 18. Sep 2018 um 16:30}

bookmark_borderUngeeignet!

Evolu­ti­on ist ein dyna­mi­scher Pro­zess - nur jene Lebe­we­sen, die mit evo­lu­tio­nä­rer Ver­än­de­rung Schritt hal­ten kön­nen, wer­den überleben. 

Die Situa­ti­on der Erde ist kata­stro­phal und fatal - und weil sich in den "Top 10" der Län­der, die zusam­men 45% aller Umwelt­schä­den und schä­di­gen­den Emis­sio­nen ver­ur­sa­chen, nichts wirk­lich Nen­nens­wer­tes tut - scheint das Ende der öko­lo­gi­schen Aus­gleichs­fä­hig­keit gekom­men zu sein und das Über­le­ben der Mensch­heit immer unsicherer.

Wie ich kürz­lich in den Kom­men­ta­ren schon formulierte:

Es ist bestimmt rich­tig, dass Men­schen Vie­les in ihrer Umwelt falsch ein­schät­zen - dafür gibt es eine ein­fa­che bio­lo­gi­sche Erklä­rung, die Bio­lo­gen schon seit mei­ner Stu­di­en­zeit (und wahr­schein­lich auch davor schon) kann­ten. Es ist die Unzu­läng­lich­keit unse­res Gehirns sich auf die­se rasan­te, expo­nen­ti­el­le Ände­rung der Inpu­tra­te ein­zu­stel­len. Die *evo­lu­tio­nä­re Auf­rü­stung* hinkt hin­ter der *tech­nisch-prak­ti­schen Wand­lung* der Umwelt her. Kaum glau­ben wir etwas ver­stan­den zu haben, da hat es sich schon wie­der ver­än­dert - aus die­ser Dis­kre­panz nährt sich das Vor­ur­teil. Wir brau­chen eine Re-Syn­chro­ni­sie­rung der mög­li­chen evo­lu­tio­nä­ren Ände­rung mit der Ent­wick­lung die wir ansto­ßen, sonst wird die Zahl derer, die die Wirk­lich­keit rich­tig ein­schät­zen kön­nen immer kleiner.

Es fällt uns in der Hek­tik des All­tags nicht auf, eine gro­ße Zahl Men­schen wird es nicht ein­mal als Pro­blem erken­nen - und einer noch grö­ße­ren Zahl wird es völ­lig schnup­pe sein, dass es sich so ver­hält. 'Nichts Neu­es!' höre ich da man­che sagen, und ja, es ist ein Pro­blem, das wir seit vie­len Jahr­hun­der­ten haben. Der gro­ße Unter­schied ist allerdings:

Die Sche­re zwi­schen der Fähig­keit die Welt um uns her­um zu ver­ste­hen (grün) und dem Umfang des Fort­schritts, der Men­ge an Infor­ma­ti­ons­zu­wachs (rot) geht stän­dig wei­ter auf.

Ich behaup­te sogar, sie ist so weit aus­ein­an­der, dass es nie­man­den mehr auf die­ser Welt gibt, der alle Infor­ma­tio­nen allei­ne ver­ar­bei­ten, geschwei­ge denn ver­ste­hen kann. Inso­weit war mei­ne For­mu­lie­rung oben '.. sonst wird die Zahl derer, die die Wirk­lich­keit rich­tig ein­schät­zen kön­nen immer klei­ner ..' noch eine sehr opti­mi­sti­sche Sicht der Wirklichkeit.

Wir sind auf die­sem Pla­ne­ten als "Spe­zi­es" [ = Art] eine evo­lu­tio­nä­re Fehl­ent­wick­lung, "unge­eig­net", und des­we­gen wer­den wir - da revi­die­re ich mein vor­her geäu­ßer­tes Votum - untergehen.

bookmark_borderKlimaforschung: Kleines Klima-1x1

02|2019

Die Situation:

1.   Es wird wärmer 

2.   Grund sind unse­re Aktivitäten 

3.   Zwei­fels­frei ...!   

4.   Die Zeit wird knapp 

5.   Noch kön­nen wir den Kol­laps abwenden 

------------------------------------------------------------------- 

6.   DAS KLEIN GEDRUCKTE:   

  • Nur wenn umge­hend und umfas­send der Aus­stoß von CO2 redu­ziert, der Ver­brauch von fos­si­len Brenn­stof­fen ein­ge­dämmt und der Aus­bau der erneu­er­ba­ren Ener­gie­er­zeu­gung beschleu­nigt wird. 
  • 02|2019

    bookmark_borderZur Frage von Fachkompetenz

    Bekla­gens­wer­te Fehl­grif­fe bei der Beur­tei­lung von Per­so­nen sind im pri­va­ten Leben nicht unbe­dingt pro­ble­ma­tisch. Aller­dings sieht das grund­sätz­lich anders aus wenn es um Auf­trit­te vor grö­ße­rer Öffent­lich­keit geht. Da kann ein Fehl­griff hin­sicht­lich eines "aus­ge­wie­se­nen Exper­ten" schon recht unan­ge­neh­me Aus­wir­kun­gen haben.

    Gemein­hin geht man davon aus, dass ein stu­dier­ter und pro­mo­vier­ter Fach­mann eine brei­te Exper­ti­se in sei­nem Fach­ge­biet hat. Das kann, muß aller­dings nicht auto­ma­tisch kor­rekt sein.

    Neh­men wir bei­spiels­wei­se einen pro­mo­vier­ten und habi­li­tier­ten Che­mi­ker. Der wird über die Che­mie im All­ge­mei­nen und über sein Pro­mo­ti­ons­the­ma im Beson­de­ren fun­diert Bescheid wis­sen. Wenn es um sein Spe­zi­al­ge­biet - durch Habi­li­ta­ti­on nach­ge­wie­sen - geht, gibt es wohl nicht vie­le Men­schen auf der Welt, die sich da mit ihm mes­sen kön­nen. Sol­che The­men bedin­gen außer­or­dent­lich spe­zia­li­sier­te Fach­kennt­nis­se, die so tief in die Mate­rie ein­drin­gen, dass sie bestimmt mit Recht als "Nischen­wis­sen" ein­ge­stuft wer­den können.

    Jetzt stel­len wir uns vor, ein Pro­gramm­ver­ant­wort­li­cher sucht einen Che­mi­ker der zur glo­ba­len Erwär­mung etwas sagen soll. Da wis­sen die mei­sten Men­schen, dass es etwas mit CO2, Stick­oxi­den und Schwe­fel­ver­bin­dun­gen zu tun hat. Ganz ver­sier­te wis­sen zudem, dass auch Schwer­me­tal­le in Abga­sen ein nen­nens­wer­tes Pro­blem für die Umwelt darstellen. 

    Da ist der Fach­wis­sen­schaft­ler in einer Zwickmühle:
    Einer­seits hat er natür­lich ver­tief­te Kennt­nis­se zu der Inter­ak­ti­on von che­mi­schen Sub­stan­zen - ande­rer­seits feh­len ihm Kennt­nis­se hin­sicht­lich der Beur­tei­lung von meter­eo­lo­gi­schen Abläu­fen, die eine Kon­zen­tra­ti­on oder Redu­zie­rung bestimm­ter Stof­fe beeinflussen.

    Ein ver­ant­wor­tungs­be­wuß­ter Wis­sen­schaft­ler wird in einer sol­chen Situa­ti­on drauf ver­wei­sen wo sei­ne Gren­zen der Exper­ti­se lie­gen - und im Zwei­fel davon Abstand neh­men sich öffent­lich dazu zu äußern. Wir Alle ken­nen aber das Gegen­teil - und Men­schen tun schon ver­rück­te Din­ge nur um ein­mal im Ram­pen­licht ste­hen zu können ....

    Betrach­ten wir jetzt ein­mal einen ande­ren Bereich, die Gei­stes­wis­sen­schaf­ten. Da zu unter­schei­den wer wel­che Exper­ti­se besitzt ist bei wei­tem schwie­ri­ger als bei den Naturwissenschaften.

    Dass ein bekann­ter und pro­mo­vier­ter, gar habi­li­tier­ter und ver­öf­fent­lich­ter Autor Vie­les weiß und dazu etwas sagen kann ist klar. Aber wird er stets, in jedem gei­stes­wis­sen­schaft­li­chen Fach, wis­sen, wovon er redet ...? Häu­fig wird argu­men­tiert, dass ein Wis­sen­schaft­ler x Zita­te hat, und des­we­gen glaub­wür­di­ger sei als jemand, der zwar eben­falls (bei­spiels­wei­se) Psy­cho­lo­gie stu­diert hat, aber nur einen Bache­lor­ab­schluß erreich­te und nir­gend­wo zitiert wurde. 

    Wenn aber das The­ma Phi­lo­so­phie oder Poli­tik ist?! Nein, aka­de­mi­sche Auto­ri­tät funk­tio­niert nicht so, dass Auto­ri­tät in einem Fach gleich­zei­tig Auto­ri­tät in wei­te­ren, rand­stän­di­gen Fel­dern bedeu­tet! Wer Psy­cho­lo­gie stu­diert hat und sich dort eines her­vor­ra­gen­den Rufes erfreut kann - und wird wahr­schein­lich - in der Anthro­po­lo­gie, der Phi­lo­so­phie, der poli­ti­schen Geschich­te oder sogar der Sozi­al­psy­cho­lo­gie etwas Fal­sches sagen, wenn sein Schwer­punkt die kli­ni­sche Psy­cho­lo­gie ist.

    Geht es aller­dings allei­ne um das Renom­mee, den Bekannt­heits­grad, also dar­um, eine "Auto­ri­tät" vor sich zu haben, so ist die­ser nicht auto­ma­tisch eine Kom­pe­tenz zuzu­ord­nen - im Gegen­teil, hier darf und muß die Fra­ge gestellt wer­den auf Grund wel­cher Fach­kennt­nis­se sich die­se Per­son äußert.

    Mein Punkt ist, dass ein Wis­sen­schaft­ler viel­leicht pro­mo­viert hat und in sei­nem Fach aner­kannt ist. Oft spricht ein sol­cher Mensch über vie­le Berei­che, die außer­halb sei­nes Fach­ge­bie­tes lie­gen, was bedeu­tet, dass er nicht mehr not­wen­di­ge Auto­ri­tät über die­se The­men hat als Sie oder ich. 

    Um fair zu sein:
    Es sieht so aus, als ob die­se Tat­sa­che nicht von all­zu vie­len Beob­ach­tern so erfasst wird. Das ist ein gro­ßes Ärger­nis. Ermög­licht es doch man­chem Schar­la­tan so eine Kar­rie­re auf­zu­bau­en und durch die Lan­de zu tin­geln. Leu­te neh­men das ernst was von die­ser Per­son kommt, dabei bestehen die Aus­sa­gen größ­ten­teils aus dem, was außer­halb der Exper­ti­se gesagt wird. Dabei wer­den vie­le all­ge­mei­ne Feh­ler und spe­zi­fisch sach­li­che Feh­ler auf­tre­ten - nur küm­mert es in vie­len sol­chen Fäl­len nie­man­den mehr.

    Talk­shows leben davon sol­che *Exper­ten* ein­zu­la­den - und bedau­er­lich ist, dass dabei die soge­nann­te "Publi­kums­wirk­sam­keit" einer Per­son wich­ti­ger ist als deren Wis­sen bzw. die Fer­tig­keit die­ses Wis­sen ver­ständ­lich zu arti­ku­lie­ren. Von der Poli­tik will ich in die­sem Zusam­men­hang gar nicht erst anfan­gen .... sonst schrei­be ich noch in ein paar Wochen.

    bookmark_borderDarwin-Neuauflage

    " .. Die Bot­schaft des Buches ist eigent­lich sehr ein­fach und kann in fünf Punk­ten zusam­men gefasst werden:

    1. Die (bio­lo­gi­schen) Arten sind veränderlich
    2. Alle Lebe­we­sen gehen auf einen (oder weni­ge) gemein­sa­me Vor­fah­ren zurück
    3. Die Ver­än­de­rung ver­lief gra­du­ell über Mutationen
    4. Im Lau­fe der Zeit nahm die Anzahl an Arten zu
    5. Die Kraft hin­ter dem Wan­del ist die natür­li­che Selektion .. "

    Soweit ein paar Sät­ze aus der Rezen­si­on - sehr zu emp­feh­len schon des­we­gen, weil es sich um eine kom­men­tier­te Fas­sung han­delt, die Begleit­wis­sen bei­trägt, das zu Zei­ten der Ver­öf­fent­li­chung nicht erforscht war.

    bookmark_borderIslam von Innen - eine Studie

    .
    1

     

    .. Mehr "mit" Mus­li­men reden als "über" sie - und zwar mit den Men­schen vor Ort und nicht mit Funk­tio­nä­ren. Und wenn das alles nichts hilft, müs­se den Moschee­ge­mein­den auch mal klar gemacht wer­den, "wo sie hier eigent­lich leben" .. 


    [Aus: Reli­giö­ser und radi­ka­ler;
    Eth­no­lo­gin¹ ver­öf­fent­licht Drei­jah­res­stu­die zu Mus­li­men in Deutsch­land;
    San­dra Trau­ner (dpa)]

     

    In der Dis­kus­si­on zum Islam fehlt es in den aller­mei­sten Fäl­len an ver­läß­li­chen Infor­ma­tio­nen. In die­ses Vacu­um streu­en die inter­es­sier­ten Het­zer - aller­dings auch die unkri­ti­schen Islam­freun­de - je nach poli­ti­scher Gesin­nung ihre Mei­nung und ver­quir­len das dann zu "dem Islam". Den sie zu erken­nen glauben. 

    Wie zu erwar­ten ten­diert das zu den Extre­men. Ent­we­der Ver­teu­fe­lung oder Lob­prei­sung. Dazwi­schen zu tre­ten und - mit Fak­ten unter­mau­ert - ein Bild es "wah­ren Islam in Deutsch­land" zu zeich­nen ist wich­tig, bringt aber der damit beschäf­tig­ten Wis­sen­schaft von den vor­ge­nann­ten Inter­es­sen­grup­pen Schelte:

    Für die Einen ist der erho­be­ne Befund zu ver­zerrt, für die Ande­ren zu ver­zückt. Dabei ist (empi­ri­sche) Wis­sen­schaft - wenn sie denn nach plau­si­blen Kri­te­ri­en ange­legt und sau­ber durch­ge­führt wur­de - nicht zu dis­ku­tie­ren. Sie "ist", bezie­hungs­wei­se beschreibt eine Moment­auf­nah­me der Situa­ti­on zur Zeit der Durchführung.

    Des­we­gen muß es genau so auf­ge­nom­men wer­den, als "Moment­auf­nah­me" die eine Ten­denz auf­zeigt. Aber nicht für alle Ewig­keit fest­schreibt wie der Islam in Deutsch­land tat­säch­lich gelebt wird.

    ¹ Prof. Dr. Susan­ne Schrö­ter ist Lei­te­rin des Frank­fur­ter For­schungs­zen­trums Glo­ba­ler Islam (FFGI)

    bookmark_borderHeureka!

    1Es gibt die­se Momen­te im Leben, in denen man tat­säch­lich "Heu­re­ka!" rufen möch­te. Kürz­lich hat­te ich so einen Moment als ich von einem Mode­schöp­fer las der ein Kleid nur für eine bestimm­te Per­son anfertigte:
    Eine Nobel­preis­trä­ge­rin.

    Das Kleid ist ein Traum. Sein Design reprä­sen­tiert die Ergeb­nis­se, die sei­ner Trä­ge­rin, May-Britt Moser, den Preis brachten.
    Schau­en Sie sich auf der Sei­te um - es lohnt sich.

    [Link: "sci­ence & engi­nee­ring" via wis­sens­kü­che;
    FAZ-Arti­kel, ein wenig schwül­stig, trotz­dem lesenswert.]

    bookmark_borderDer "Multi-Tasking-Irrtum"

    .
    Wie schon öfter berich­tet kommt die Wis­sen­schaft vie­len Din­gen auf die Spur die der durch­schnitt­li­che Beob­ach­ter zwar ver­mu­tet, aber man­gels wis­sen­schaft­li­cher Unter­su­chun­gen oder Bewei­se nicht als 'gesi­chert' anse­hen kann.

    Im "Tele­graph" - nicht unbe­dingt das Refe­renz­blatt für exak­te Wis­sen­schaft, das will ich gern zuge­ben - wur­de über eine Stu­die berich­tet, die die Wahr­neh­mung hin­sicht­lich des "mul­ti-tas­kings" den­noch min­de­stens auf­weicht, wenn nicht gar widerlegt. 

    .. Mul­ti­tas­king is an excu­se to get wives to do more work .. Not only are women .. given twice as much work, they’re also expec­ted to do it all in half the time ..

    Die zugrun­de lie­gen­de Unter­su­chung stammt zwar schon aus 1987¹, wur­de aber erst 2007 'online' ver­öf­fent­licht und damit (min­de­stens als 'abstract' [Zusam­men­fas­sung]) einer brei­te­ren Öffent­lich­keit bekannt gemacht.

    Der kom­plet­te Text ist nur gegen eine Zah­lung von 30,- €uro zu bezie­hen, daher nur weni­ge Sät­ze aus der Zusam­men­fas­sung [1989]:

    Mit einer mit­tels MRT [eng­lisch MRI]; oft auch als "Kern­spin­to­mo­gra­fie" bezeich­net] durch­ge­führ­ten Unter­su­chung wur­de nach­ge­wie­sen, dass beim Ver­such zwei Din­ge zugleich zu erle­di­gen die Auf­merk­sam­keit zwi­schen bei­den hin-und-her springt, also nie tat­säch­lich "gleich­zei­tig" auf bei­de Auf­ga­ben ver­teilt wird. 

    Das, so mei­ne ich, kann man getrost als das Ende der "Mul­ti-Tas­king-Dis­kus­si­on" - egal wel­chen Geschlechts - anse­hen. Eine Mehr­zahl der Lesen­den sieht das auch so:

    10

     ・  ⚫  ・ 

    ¹ Recei­ved: 21 Dec 1987; Published online: 29 May 2007.